Einem jüdischen Ritual folgend ist 30 Tage nach dem Tod des israelischen Politikers Schimon Peres dessen Grabstein enthüllt worden. Peres – einer der grössten Politiker seines Landes und Vater des israelischen Atomprogramms – wurde 93 Jahre alt.
An der Zeremonie auf dem Friedhof auf dem Jerusalemer Herzlberg nahmen am Freitag hochrangige Persönlichkeiten wie Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Staatschef Reuven Rivlin teil.
Die Grabplatte zieren Bibelverse aus dem Buch Jesaja: «Er spricht Recht im Streit der Völker, er weist viele Nationen zurecht. Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg.»
Des Weiteren zählen ein Zitat aus der Biografie des israelischen Staatsgründers Ben Gurion und ein Text des israelischen Poeten Nachman Bialik zu den Inschriften. In einen neben dem Grab errichteten Stein ist die Biografie von Peres eingraviert. Der Text endet mit den Worten: «Staatsmann, Liebhaber der Bücher, der Poesie und der Künste, der den Friedensnobelpreis erhielt, Visionär und Mann der Tat».
Peres war am 30. September an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Er gehörte zur Generation der Gründerväter Israels. 1994 erhielt er als einer der Förderer des Osloer Abkommens den Friedensnobelpreis gemeinsam mit dem damaligen israelischen Regierungschef Jizchak Rabin und Palästinenserführer Jassir Arafat.
Peres war in seiner fast sieben Jahrzehnte währenden Laufbahn Präsident des Landes, zweimal Regierungschef und hatte mehrere Ministerposten inne.