Grafiker verwendet Foto eines Mordopfers für Werbung

Wegen eines Fauxpas eines Grafikers hat das Montreux Jazz Festival die Dienstagsausgabe der Festivalzeitschrift aus dem Verkehr gezogen. Darin ist das Bild eines Buben abgedruckt, der 1984 in Frankreich ermordet worden war.

Eine Festivalzeitschrift mit dem Bild des Buben (Bild: sda)

Wegen eines Fauxpas eines Grafikers hat das Montreux Jazz Festival die Dienstagsausgabe der Festivalzeitschrift aus dem Verkehr gezogen. Darin ist das Bild eines Buben abgedruckt, der 1984 in Frankreich ermordet worden war.

Festivaldirektor Mathieu Jaton entschuldigte sich für den fatalen Fehler. Dieser geht auf das Konto eines 20-jährigen Grafikers, der das Foto des kleinen Buben im Internet aus dem Bilderdienst Google Images heruntergeladen hatte, um eine Werbung für den Festivalhütedienst zu illustrieren.

Auch beim Korrekturlesen der Festivalzeitschrift sei niemanden aufgefallen, wer das Bild zeige, bedauerte Jaton gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Den Fauxpas deckte schliesslich ein Internetnutzer auf. Das Bild erschien auf der letzten Seite der Festivalzeitschrift «Montreux Jazz Chronicle», die täglich in einer Auflage von 2000 bis 3000 Exemplaren erscheint.

Laut Jaton traf das Festival umgehend alle Massnahmen, um alle gedruckten Exemplare einzuziehen. Auch wurde die online-Version entfernt.

Die Affäre rund um den kleinen Gregory hatte vor 30 Jahren Frankreich erschüttert. Die gefesselte Leiche des 4-jährigen war am 16. Oktober 1984 sieben Kilometer von seinem Elternhaus entfernt in einem Fluss gefunden worden. Zuvor hatte die Familie Drohbriefe erhalten. Der Fall wurde nie aufgeklärt.

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