Granit Xhaka: «So zu gewinnen ist besser als ein 5:0»

Grosse Zufriedenheit bei den Schweizern nach dem vorentscheidenden 3:2-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Slowenien. Die Spieler waren sich einig: Die Mannschaft hat Charakter, Moral und Herz gezeigt.

Das Ende eines verrückten Spiels: Schweizer Jubel nach dem 3:2 (Bild: SI)

Grosse Zufriedenheit bei den Schweizern nach dem vorentscheidenden 3:2-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Slowenien. Die Spieler waren sich einig: Die Mannschaft hat Charakter, Moral und Herz gezeigt.

Ein derart wichtiges Spiel in der Schlussphase noch zu drehen und mit drei Toren innerhalb von 14 Minuten nach einem 0:2-Rückstand noch zu gewinnen, ist nicht alltäglich. «Das war total verrückt. So ein Spiel habe ich noch nie erlebt», sagte Mittelfeldspieler Granit Xhaka.

Der 22-Jährige, der im zentralen Mittelfeld auf der Position des auf die Ersatzbank verbannten Captains Gökhan Inler zum Einsatz kam, glaubt sogar, dass es «besser ist, so zu gewinnen als mit 5:0.» Am Ende sei es jedenfalls ein verdienter Sieg gewesen, so Xhaka. «Das war ein Charaktertest für uns. Und die Mannschaft hat Charakter gezeigt.»

Ähnlich sah es Verteidiger Timm Klose. «Es entwickelte sich ein Spiel, das wir eigentlich nicht wollten.» Aber auf einmal sei ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. «Wir sind als Team hin gestanden, haben uns gesagt: Kopf hoch und Brust raus!» Man habe der ganzen Schweiz gezeigt, dass man eine Einheit sei. «Der grosse Jubel von allen Ersatzspielern beweist, wie viel Herzblut jeder reinbringt.»

Doch Klose war auch kritisch in der ersten Aufarbeitung des spektakulären 3:2-Sieges. Er sprach von zu vielen Fehlern in der Defensive. Auch er machte einen zu viel. «Das 0:2 ist gefallen, weil ich den Fehler gemacht habe und nach dem Corner den entscheidenden Zweikampf verloren habe.» Man müsse das anschauen und selbstkritisch und ehrlich sein. «Da müssen wir auch den Finger in die Wunde legen», so Klose.

Auch Yann Sommer hat einige Sachen gesehen, «die wir korrigieren müssen.» Er sprach dabei nicht nur von den individuellen Fehlern in der Abwehr, die zu den zwei Gegentoren führten, sondern auch von der Offensive, die in den ersten 80 Minuten zu viele Chancen ausgelassen habe. «Wir müssen in solchen Spielen einfach auch einmal das 1:0 schiessen.»

Wie in Litauen vor drei Monaten (2:1) kam die Wende spät aber doch noch und nachdem Trainer Vladimir Petkovic mit seinen Wechseln richtig gelegen hatte. Sommer: «Die Einwechselspieler brachten Power und Abwechslung rein.»

Das erste Tor von Josip Drmic habe die Slowenen «komplett verunsichert». Dass die Mannschaft dies mit den Treffern von Valentin Stocker und nochmals Drmic ausgenützt habe, dafür gehöre ihr «ein grosses Kompliment», so Sommer. «Dass wir so viel Moral und Charakter gezeigt haben, gibt uns einen grossen Schub und viel Selbstvertrauen für das Spiel in England.»

Nächster Artikel