Für den kleinen Feigengratin lohnt es sich trotz warmen Sommertemperaturen den Backofen zu heizen.
Besorgniserregende Meldungen kommen aus Spanien. Um die Wirtschaft anzukurbeln hat die Regierung bereits letzten Sommer die Siesta abgeschafft. Schade, kann man da nur sagen. Und: Wie bitte, überlebt man einen mediterranen Sommer ohne Nickerchen am Nachmittag? Unser Thermometer hier in Südfrankreich steigt tagsüber auf satte 35 Grad, die Motivation auf irgendeine Tätigkeit sinkt zeitgleich parallel auf null. Die Angewohnheit der Südländer, sich nach dem Mittagessen hinzulegen, ist logisch und genial. Dem Erfinder, Monsieur Sieste, gehört eine Medaille überreicht, ein Denkmal gesetzt oder mindestens eine Hymne geschrieben.
Shoppen statt Siesta
In Spanien aber scheinen neue Regeln zu gelten. Man hat sich Mittel-und Nordeuropa angenähert, hurra. Nach dem Lunch geht es statt in die Hängematte zurück zur Arbeit. Wie wir alle wissen, ist das Land seit dieser dringend notwendigen Ent-Siestung wieder top. Die Wirtschaft boomt. Die Touristen stehen nicht mehr in sengender Hitze vor verschlossenen Türen, sondern können nun auch am frühen Nachmittag ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: dem Shoppen.
Also keine Musse mehr vor der zweiten Hälfte eines Arbeitstages. Kein Problem, ein starker Ristretto, wachbleiben, wachbleiben. Das Denken fällt etwas schwer. Per Mail erreicht mich eine Anfrage voller Fragezeichen. Jemand schreibt mir, sie sei in Griechenland in grosser Not. «Leider war ich im Falle eine Angriffs das geführt hat der Verlust der mein Geschäft. So brauche ich einen Kredit von 3000 Euro für Hotelkosten zu begleichen, führte vor allem das Problem, mir jetzt und nehmen sie eine Rückfahrkarte.»
Schwierig. Wenig später kommt Entwarnung, es handelt sich um einen Hackerangriff auf eine private Mailadresse. Die deutsche Übersetzung lässt vermuten, dass es in Griechenland derzeit auch sehr heiss ist, wie sonst kann man guten Gewissens solche Übersetzungspannen verschicken? Ich nehme mir vor zu recherchieren, ob Griechenland das Mittagsschläfchen schon abgeschafft hat oder nicht. Aber erst später, nach einer kleinen Pause in der Hängematte und nach der Zubereitung der gratinierten Feigen mit Roquefort und Pistazien. Eine kleine, köstliche Vorspeise für warme Juli- oder Augustabende.
Gratinierte Feigen
Pro Person eine Feige vierteln und in ein ofenfestes Förmchen geben. Roquefort klein würfeln und nur wenig davon in die Mitte der Feigen legen. Zwei Teelöffel ungesalzene, gehackte Pistazien über den Käse streuen. Im auf 220 Grad vorgeheizten Backofen (oben) 15 Minuten lang gratinieren.