Greenpeace-Aktivisten entern Öl-Plattform im Nordpazifik

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind auf eine Ölplattform im Nordpazifik geklettert. Die sechs Umweltschützer seien 1500 Kilometer nordwestlich von Hawaii auf die Plattform des Shell-Konzerns gestiegen.

Greenpeace-Schiff (Archiv) (Bild: sda)

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind auf eine Ölplattform im Nordpazifik geklettert. Die sechs Umweltschützer seien 1500 Kilometer nordwestlich von Hawaii auf die Plattform des Shell-Konzerns gestiegen.

Sie wollen gegen jegliche Ölförderung in der Arktis protestieren, teilte Greenpeace am Dienstag mit. Die Plattform «Polar Pioneer» werde derzeit von einem Spezialschiff in die Arktis gebracht. Die Bohrplattform gehört dem texanisch-schweizerischen Ölbohrdienstleister Transocean.

Die Aktivisten hätten Verpflegung für mehrere Tage bei sich, hiess es. Shell hatte im Januar angekündigt, eine Milliarde Euro in das Arktis-Projekt zu investieren.

«Immer wieder kommt es bei Ölbohrungen im Meer zu schweren Unfällen. Das hat erst vergangene Woche die Explosion einer Plattform im Golf von Mexiko erneut gezeigt», sagte Larissa Beumer, Arktis-Expertin von Greenpeace. Und weiter: «Shells geplante Ölsuche unter den extremen Bedingungen in der Arktis ist deshalb unverantwortlich.»

Vor der Küste Alaskas seien heute noch immer die Ölreste vom Unfall des Tankers «Exxon Valdez» vorhanden, hiess es. Die Arktis gehöre zu den ökologisch sensibelsten Regionen. Weltweit gebe es kein wirksames Verfahren, um ausgelaufenes Öl in vereisten Gewässern zu bergen. Auch in der russischen Arktis bedrohe die Ölindustrie die Natur. Der Konzern Gazprom fördere in der Petschorasee Öl.

Shell akzeptiert «illegale Taktiken» nicht

Eine Sprecherin von Shell bestätigte, dass die Demonstranten «illegal» auf die Bohrinsel gelangt seien. Durch ihr Verhalten brächten die Aktivisten die Mannschaft der «Polar Pioneer» und sich selbst in Gefahr.

«Wir respektieren ihren Standpunkt und legen Wert auf Dialog», ergänzte die Sprecherin. Jedoch werde das Unternehmen keine «illegalen Taktiken» tolerieren. «Stunteinlagen» gefährdeten lediglich Shells «Vorkehrungen» für eine «sichere und verantwortungsvolle» Suche nach Ölvorkommen im Polarmeer.

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