17 Greenpeace-Aktivisten sind in Frankreich zu vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden, weil sie bei einer europaweiten Protestaktion auf das Gelände eines nordfranzösischen Atomkraftwerks vordrangen.
Ein Gericht in Dünkirchen sprach die Atomkraftgegner am Montag des Hausfriedensbruchs schuldig. Drei der Atomkraftgegner wurden zudem zu 500 Euro Geldstrafe verurteilt, weil sie sich geweigert hatten, nach ihrer Festnahme eine Speichelprobe abzugeben.
Greenpeace hatte am 5. März bei einer grossangelegten Aktion in sechs europäischen Ländern gegen ältere Atomkraftwerke protestiert. In Nordfrankreich drangen Greenpeace-Aktivisten – neben Franzosen auch Umweltschützer aus Deutschland, Dänemark, Grossbritannien und Kanada – am frühen Morgen in das AKW Gravelines nahe Dünkirchen ein. Sie überwanden mit Hilfe von Leitern zwei Sicherheitszäune, wurden aber nach nur acht Minuten festgenommen.
Der Anwalt der Greenpeace-Aktivisten betonte, seine Mandanten seien auf «friedliche Weise» in das Atomkraftwerk eingedrungen und hätten «keinerlei Schaden» angerichtet. Sie hätten auf die «Gefahr» aufmerksam machen wollen, die von alten Atomkraftwerken ausgehe.
Bereits Anfang September waren 55 Greenpeace-Aktivisten zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden, weil sie bei einer spektakulären Protestaktion Mitte März in das elsässische Atomkraftwerk Fessenheim nahe der Schweizer Grenze eingedrungen waren.