Dutzende Greenpeace-Aktivisten sind erneut in das Atomkraftwerk in Fessenheim eingedrungen. Sie forderten bei ihrer Aktion am Dienstagmorgen die sofortige Schliessung des Atomkraftwerks unweit der Schweizer Grenze.
Mehr als 60 Greenpeace-Aktivisten seien auf dem Werksgelände des AKW Fessenheim, teilte die Umweltschutzorganisation mit. Sie forderten von den Regierungen Frankreichs und Deutschlands, keine Risiken wie Fessenheim mehr zu akzeptieren.
«Aus Sicherheitsgründen muss Fessenheim sofort abgeschaltet werden», sagt Susanne Neubronner, Greenpeace-Atomexpertin. «Das kann jedoch nur der Anfang sein. Viele veraltete Reaktoren in Europa müssen folgen, da sie eine täglich wachsende Gefahr für die Bevölkerung sind.»
66 veraltete AKW in Europa
Die Überalterung von Atomkraftwerken sei kein singuläres Problem Frankreichs, sondern betreffe ganz Europa: 66 der 151 europäischen AKW seien bereits älter als 30 Jahre, einige sind schon mehr als 40 Jahre am Netz. Laut einem kürzlich von Greenpeace veröffentlichten Report erhöht das steigende Alter eines AKW die Gefahr eines schweren Unfalls.
Die beteiligten Aktivisten sind laut Greenpeace aus allen Teilen Europas nach Fessenheim gekommen, um gegen das Kraftwerk zu protestieren. Die Feuerwehr, welche ebenfalls im Werk war, bestätigte die Aktion.
Schliessung bis Ende 2016
Das 1977 in Betrieb genommene Atomkraftwerk in Fessenheim ist der älteste Meiler Frankreichs. Präsident François Hollande versprach während seiner Wahlkampagne, das Werk bis Ende 2016 zu schliessen.
Anlässlich des dritten Jahrestages der Atomkatastrophe von Fukushima vor zehn Tagen hatten tausende Atomgegner aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz die Schliessung von Fessenheim gefordert. Vier Tage zuvor war das Werk bereits Ziel einer Greenpeace-Aktion, zusammen mit anderen Atomkraftwerken, darunter jenes von Beznau.
Ein Video der Aktion von Greenpeace:
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» Weitere Bilder von der Greenpeace-Aktion in Fessenheim gibt es bei Flickr.