Greenpeace hat im Raum Basel genmanipulierten Raps gefunden, der in der Schweiz weder zum Anbau noch zum Import als Lebens- oder Futtermittel zugelassen ist. Die Pflanzen wuchsen in der Nähe von Bahn- und Schiffs-Infrastruktur, seien also wohl verwildert.
Greenpeace habe an drei Standorten Raps der herbizidresistenten Monsanto-Sorte GT73 gefunden, konkret in Basel-Kleinhüningen und -St.Johann sowie in Muttenz, teilte die Umweltorganisation heute Mittwoch mit. Das Öko-Büro Biome habe in ihrem Auftrag 136 Pflanzen in der Nordwestschweiz getestet; 29 davon seien genmanipuliert gewesen.
Greenpeace vermutet, dass Rapssamen beim Entladen von Schiffen oder aus Bahnwagen gefallen und dann gekeimt sind. Aktivisten würden nun die betreffenden Pflanzen einsammeln und den zuständigen kantonalen Behörden übergeben.
Laut Greenpeace ist es weder in der Schweiz noch in der EU erlaubt, Gentech-Raps in die Natur freizusetzen. Einmal verwildert, sei diese Ölpflanze kaum mehr aus der Umwelt zu entfernen, da sie sich schnell ausbreite und Samen noch nach Jahren keimten. Es fehlten Langzeit-Gesundheitsstudien, und resistente Unkräuter drohten.
Der für chemieintensive Landwirtschaft modifizierte Gentech-Raps werde in den USA und Kanada angebaut. Darum sei dort kaum mehr Gentech-freier Raps zu finden, weder als Saatgut noch auf Feldern. Auch beim Export nach Europa komme so kontaminierte Ware mit.
Die Greenpeace-Aktion vom Mittwoch ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass das derzeitige Gentech-Moratorium für landwirtschaftlichen Anbau Ende 2013 ausläuft. Im Bundesparlament wird über die Verlängerung diskutiert.