Mit ihren Anzeigen gegen die Atomkraftwerke Gösgen und Leibstadt wegen angeblichen Bilanzmauscheleien ist Greenpeace gescheitert. Jetzt geht die Organisation zusammen mit dem Trinationalen Atomschutzverband auf die Revisionsgesellschaften der beiden Atomkraftwerke los.
Greenpeace reichte bei der Bundesanwaltschaft Strafanzeige gegen die Revisionsgesellschaften des KKW Gösgen und des KKW Leibstadt ein. Die Anzeige richtet sich gegen KPMG und Ernst & Young. Sie lautet auf Urkundenfälschung und unwahre Angaben über kaufmännisches Gewerbe, wie Florian Kasser von Greenpeace eine Meldung der «NZZ am Sonntag» bestätigte.
Diese beiden Gesellschaften hätten in ihren Revisionsberichten zu Handen der Aktionäre die von den beiden AKW-Betreibergesellschaften vorgenommene Bewertung der Wertschriften und die Bilanzierung von Kosten im Zusammenhang mit der Stilllegung der AKW und der Entsorgung radioaktiver Abfälle als gesetzes- und statutenkonform bescheinigt. Diese Bewertung sei aber unzulässig, moniert Greenpeace.
Es ist bereits das zweite Mal, dass die Atomkraftgegner gegen die beiden Atomkraftwerke wegen angeblicher Bilanzfälschung ins Feld ziehen. Die von der Bundesanwaltschaft mit den Abklärungen betrauten Staatsanwaltschaften der Kantone Aargau und Solothurn kamen vor einem Jahr aber zum Schluss, dass die Bilanzen korrekt ausgewiesen wurden.
Greenpeace und der Trinationale Atomschutzverband wollten sich mit diesem unisono gefällten und kommunizierten Entscheid nicht abfinden und reichten gegen die Staatsanwaltschaften der beiden Kantone eine Aufsichtsbeschwerde ein. Beide Kantone haben inzwischen ausserkantonale Experten mit Abklärungen beauftragt.