Kurz vor Beginn des deutsch-französischen Gipfels in Paris haben Greenpeace-Aktivisten mehrere Tonnen Kohle und Atomfässer vor eine Zufahrt zum Élysée-Palast gekippt. Die Aktion am Mittwochmorgen sollte für einen stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien werben.
Ohne ein verbindliches Ausbauziel für die erneuerbaren Energien von mindestens 45 Prozent bis 2030 werde Europa noch über Jahrzehnte abhängig von Atomkraft und Kohle bleiben, teilten die Umweltschützer mit.
Nach Angaben von Greenpeace-Kampagnenleiter Karsten Smid wurden die an der Aktion beteiligten Aktivisten vorläufig festgenommen. Zwei von ihnen hatten sich in dem Lastwagen mit der Kohle angekettet.
Zum ersten deutsch-französischen Ministerrat seit mehr als einem Jahr empfängt Frankreichs Präsident François Hollande die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und mehr als ein Dutzend Kabinettsmitglieder. Die Energiepolitik soll eines der grossen Themen der Gespräche werden.
Nach Informationen der Tageszeitung «Die Welt» haben deutsche und französische Energieverbände bereits im Vorfeld vereinbart, eine Allianz zur Gestaltung des künftigen europäischen Strommarktes zu schliessen. Vor allem Hollande hatte sich zuletzt für eine stärkere Zusammenarbeit in dem Bereich ausgesprochen.