Trotz eines russischen Verbots will Greenpeace mit einem Schiff gegen Ölbohrungen im Nordpolarmeer protestieren. Der Eisbrecher «Arctic Sunrise» habe Kurs auf das betroffene Gebiet in der Karasee genommen, teilte ein Sprecher der Organisation am Samstag mit.
Russland hatte dem Schiff die Durchfahrt verweigert und dies damit begründet, der Rumpf der «Arctic Sunrise» sei nicht ausreichend gegen Eis geschützt. Greenpeace wies dies als Vorwand dafür zurück, friedliche Proteste und eine unabhängige Kontrolle der Rohstoffförderung in der Karasee zu verhindern.
«Ölbohrungen in der Nähe des Nordpols stellen ein grosses Risiko für dieses ökologisch empfindliche Gebiet dar», sagte der Koordinator der Kampagne, Joris Thijssen. Das Durchfahrtverbot sei nach Überzeugung der Organisation unrechtmässig.
Das Aussenministerium der Niederlande, wo Greenpeace seinen Sitz hat, wurde demnach über die Aktion informiert und um rechtlichen Beistand gebeten. Aktivisten der Umweltorganisation hatten im Vorjahr von der «Arctic Sunrise» aus fast einen Tag lang eine russische Ölplattform in der Barentssee besetzt.