Aus Angst vor politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen haben im Dezember zahlreiche Sparer und Unternehmen in Griechenland insgesamt 2,5 Mrd. Euro von ihren Bankkonten abgehoben.
Dies sei ungewöhnlich und lasse sich nur damit erklären, dass sich die Bürger grosse Sorgen angesichts der vorgezogenen Wahlen am 25. Januar machten, schrieb die konservative Athener Zeitung «Kathimerini».
Eine Mini-Kapitalflucht habe bereits im November mit 200 Mio. Euro minus begonnen, hiess es in dem Bericht vom Mittwoch weiter. Ein Ansturm auf die Banken sei dies nach Schätzungen von Fachleuten eindeutig nicht. Die Entwicklung zeige aber die Besorgnis der Bürger.
Am Montag hatte der Direktor einer Bankfiliale in der Athener Vorstadt Peristeri der Nachrichtenagentur dpa gesagt, man gehe vor allem bei Geldautomaten sehr vorsichtig vor: Damit auf keinen Fall ein «Bank Run» ausgelöst wird, sorgten die Institute dafür, dass alle Geräte ausreichend mit Geld bestückt sind.
Aktuelle Umfragen in Griechenland zeigen einen Vorsprung der Linkspartei «Bündnis der radikalen Linken» (Syriza) von Alexis Tsipras. Dieser strebt eine Neuaushandlung des griechischen Konsolidierungsprogramms und einen Schuldenschnitt an.