Griechenland kann seine Exporte deutlich steigern

Die Exportbemühungen Griechenlands zeigen Erfolg: Im ersten Halbjahr 2012 verkaufte die angeschlagene griechische Wirtschaft Waren im Wert von 8,2 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 4,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor – und sogar 19,3 Prozent mehr als 2010.

Mehr exportiert: Container im Hafen vor Piräus (Archiv) (Bild: sda)

Die Exportbemühungen Griechenlands zeigen Erfolg: Im ersten Halbjahr 2012 verkaufte die angeschlagene griechische Wirtschaft Waren im Wert von 8,2 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 4,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor – und sogar 19,3 Prozent mehr als 2010.

Dies geht aus Daten der Statistikbehörde Elstat vom Montag in Athen hervor. Weil Griechenland wegen der seit Jahren andauernden Rezession massiv weniger Waren im Ausland einkauft, schrumpft zugleich das Handelsdefizit deutlich.

Die Importe machten im ersten Halbjahr 2012 nur noch 15,2 Milliarden Euro aus, knapp 10 Prozent weniger als im Vorjahr – und sogar knapp 22 Prozent unter dem Stand von 2010. Das Handelsbilanzdefizit betrug damit nur noch knapp 7 Milliarden Euro, nach 12,6 Milliarden zwei Jahre zuvor.

Ein schrumpfendes Defizit in der Handelsbilanz entlastet die Volkswirtschaft, weil damit weniger Kapital im Ausland zur Finanzierung von Einfuhren nötig ist.

Athen arbeitet an Plänen zur Streckung des Sparprogramms

Griechenland will den Geldgebern in Berlin und Paris zudem Pläne vorlegen, wie eine Streckung des Sparprogramms von gut 11,5 Milliarden Euro um zwei Jahre auch ohne ein neues Rettungsprogramm ermöglicht werden könnte.

Der griechische Finanzminister Ioannis Stournaras soll zu diesem Zweck seinen Amtskollegen Wolfgang Schäuble und Pierre Moscovici bald einen Besuch abstatten, berichtete die griechische Presse am Montag.

Zwar versichert Athen, das Sparprogramm werde in die Tat umgesetzt. Das Land brauche jedoch eine Abschwächung der harten Massnahmen, damit sie „besser verdaut werden können“, sagte ein Mitarbeiter des Finanzministeriums. Schliesslich sei eine Anpassung der Fristen im bereits verabschiedeten Rettungsprogramm vorgesehen.

Weitere 20 Milliarden Euro gefragt

Athen geht davon aus, dass eine Streckung etwa weitere 20 Milliarden Euro kosten könnte. Dies könnte durch drei Optionen finanziert werden. Zunächst könnte Athen zwei Jahre später anfangen, seine Verpflichtungen vom ersten Rettungsprogramm in Höhe von 110 Milliarden Euro zurückzuzahlen.

Parallel könnte die Rekapitalisierung der griechischen Banken nicht mehr den Schulden des Staates zugerechnet werden. Schliesslich denke Athen auch an eine Aufstockung des Höchstbetrages, den das Land an neuen Schulden machen könne, hiess es weiter.

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