Griechenland-Krise drückt Börsen und Euro in Fernost

Angesichts Griechenlands akuter Schuldenkrise ist der Wert des Euro im asiatischen Handel unter die Marke von 1,10 Dollar gefallen. Auch gegenüber dem Franken büsste die Währung zum Wochenauftakt im Vergleich zum Schlusskurs vom Freitag über einen Rappen ein.

Griechenland lässt grüssen: Euro verliert an Wert gegenüber dem Franken und dem Dollar (Archiv) (Bild: sda)

Angesichts Griechenlands akuter Schuldenkrise ist der Wert des Euro im asiatischen Handel unter die Marke von 1,10 Dollar gefallen. Auch gegenüber dem Franken büsste die Währung zum Wochenauftakt im Vergleich zum Schlusskurs vom Freitag über einen Rappen ein.

In Tokio wurde die Gemeinschaftswährung am Montag zeitweise mit 1,0955 Dollar gehandelt. Ein Euro war 1,0336 Franken wert – am Freitag hatte der Kurs in New York noch bei 1,042 Franken respektive 1,1160 Dollar gelegen.

Auch der Nikkei-Index der 225 führenden Werte fiel am Montag um rund zwei Prozent auf 20’287 Punkte. Der breiter gefasste Topix gab knapp zwei Prozent auf 1634 Zähler nach.

Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hatte in der Nacht zum Samstag überraschend ein Referendum über die Vorschläge der internationalen Geldgeber für den kommenden Sonntag angekündigt. Die Finanzminister der Eurozone warfen ihm daraufhin vor, einseitig die Verhandlungen abgebrochen zu haben, und entschieden, das am Dienstag auslaufende Hilfsprogramm für Athen nicht zu verlängern. Ohne frisches Geld droht Griechenland binnen weniger Tage der Bankrott.

Aus Sorge vor einem Massenansturm bleiben die Banken in Griechenland sowie die Athener Börse am Montag vorerst geschlossen. Kapitalverkehrskontrollen sollen einen Zusammenbruch des griechischen Bankensektors verhindern.

Analysten gehen davon aus, dass dies gewichtige Auswirkungen auf die Märkte haben und die Volatilität erhöhen wird. Vermehrt Zulauf haben dürften als Folge «sichere Geldhäfen» ausserhalb der Eurozone. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und unter Umständen sogar die US-Notenbank könnten unter Druck kommen. Citi FX-Stratege Josh O’Byrne sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, er schätze die Wahrscheinlichkeit als hoch ein, dass die SNB interveniere und Franken für Euros verkaufe.

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