Griechenland lehnt EU-Plan zur Immobilien-Privatisierung ab

Griechenland lehnt EU-Pläne zur Immobilien-Privatisierung über eine im Ausland ansässige Behörde ab. «Die Entwicklung der griechischen Liegenschaften ist Aufgabe der Privatisierungsbehörde HRADF und der griechischen Regierung. Und das wird sich auch nicht ändern», sagte Finanzminister Yannis Stournaras der Zeitung «To Ethos» (Sonntagausgabe).

Griechen wollen Immobilienprivatisierung selbst regeln (Archivbild) (Bild: sda)

Griechenland lehnt EU-Pläne zur Immobilien-Privatisierung über eine im Ausland ansässige Behörde ab. «Die Entwicklung der griechischen Liegenschaften ist Aufgabe der Privatisierungsbehörde HRADF und der griechischen Regierung. Und das wird sich auch nicht ändern», sagte Finanzminister Yannis Stournaras der Zeitung «To Ethos» (Sonntagausgabe).

Ministerpräsident Antonis Samars stiess ins gleiche Horn. «HRADF bleibt in griechischer Hand. Punkt aus», sagte Samaras in einem Interview der Zeitung «Eleftherotypia».

Die internationalen Geldgeber des hoch verschuldeten Landes machen Druck bei der schleppenden Privatisierung und wollen dabei den Bremsklotz der Athener Bürokratie loswerden.

Die Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) will der griechischen Regierung Diplomaten zufolge im September vorschlagen, in Staatsbesitz befindliche Immobilien in eine Agentur einzubringen.

Den Kreisen zufolge soll die Firma zwar Griechenland gehören, aber in Luxemburg ihren Sitz haben und von ausländischen Experten geführt werden. Damit soll die Bürokratie in Griechenland, die bislang die Privatisierungspläne hemmt, umgangen werden.

Den Euro-Partnern und dem IWF geht zunehmend die Geduld mit Athen aus. Eigentlich war Griechenland im Gegenzug für die Milliardenhilfen dazu verpflichtet, Staatseigentum zu privatisieren, um den riesigen Schuldenberg abzubauen.

Bis 2016 sollten so ursprünglich 50 Mrd. Euro eingenommen werden. Das Ziel wurde bereits auf 15 Mrd. Euro heruntergeschraubt. Bislang erlöst wurden lediglich fünf Milliarden Euro. Allein der Verkauf der 81’000 Staatsimmobilien sollte 28 Mrd. Euro einbringen.

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