Griechenland und die Türkei wollen im Verkehrs- und Energiebereich enger kooperieren und ihre Konflikte abbauen. Dabei wollen beide auch zur Lösung der Zypernfrage beitragen. Dies ist das Ergebnis eines zweitägigen Treffens der Regierungschefs Antonis Samaras und Ahmet Davutoglu.
Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras versicherte am Samstag, sein Land unterstütze einen Beitritt der Türkei zur EU. Ankaras EU-Mitgliedschaft würde «riesige Vorteile» für das Nachbarland mit sich bringen.
Der türkische Amtskollege Ahmet Davutoglu erklärte zum Abschluss eines zweitägigen Treffens, beide Staaten seien Teile eines gemeinsamen geografischen Raumes. Wichtig für den Abbau von Spannungen sei, darüber zu sprechen. Die Türkei sei «das Tor des Ostens» und Griechenland «das Tor des Westens», hiess es.
Zypern-Konflikt überschattet Beziehungen
Davutoglu und Samaras räumten ein, dass es in einigen Fragen «substanzielle Meinungsverschiedenheiten» gebe. Dies betrifft vor allem die Hoheitsrechte in der Ägäis sowie die Zypernfrage.
Zypern ist geteilt: Der griechische Teil gehört als eigenständiger Staat zur EU, der nach einer türkischen Militärintervention geschaffene türkische Teil wird nur von der Türkei anerkannt. Vor Zyperns Küsten wurden Erdgasfelder entdeckt, um deren Ausbeutung gestritten wird.
Es war das dritte Treffen des sogenannten «Höchsten griechisch-türkischen Regierungsrats» seit 2010. An diesem nahmen am Freitag und Samstag insgesamt 18 Minister sowie mehr als 400 Unternehmer der beiden Nachbarstaaten teil.