In Griechenland ist der Wahlkampf am späten Freitagabend zu Ende gegangen. Letzte Umfragen geben Ex-Regierungschef Alexis Tsipras und seiner Linkspartei Syriza einen Vorsprung von bis zu drei Prozentpunkten vor der konservativen Nea Dimokratia (ND).
Einen Tag vor der Parlamentswahl am Sonntag zeichnet sich laut Umfragen aber ab, dass weder das Linksbündnis noch die Konservativen eine absolute Mehrheit erreichen werden.
Die Parteien seien jetzt schon auf der Suche nach Koalitionspartnern, schreiben Kommentatoren. «Das schwierige Puzzle der Kooperationen», titelte die konservative Zeitung «Kathimerini» am Samstag.
Tsipras, der mit seinem Rücktritt vor wenigen Wochen den Weg für Neuwahlen freigemacht hatte, trat am Freitagabend zum Wahlkampfabschluss auf dem Parlamentsvorplatz in Athen auf. Griechenland ziehe einen Schlussstrich unter das Kapitel des alten korrupten Systems, gab sich Tsipras siegessicher.
Sein wichtigster Herausforderer, Evangelos Meimarakis von den Konservativen ND, äusserte sich aber ebenfalls kämpferisch und ging hart mit Tsipras ins Gericht. Dieser habe bei der letzten Parlamentswahl im Januar das Volk getäuscht und das Land dann mit falschen Entscheidungen in eine Katastrophe geführt.