Der griechische Regierungschef Antonis Samaras rechnet mit einem dramatischen Konjunktureinbruch. Das Land werde sich möglicherweise erst in zwei Jahren davon erholen.
Die Wirtschaft könnte 2012 um mehr als sieben Prozent schrumpfen, sagte Samaras am Dienstag vor Abgeordneten. „Wir werden in diesem Jahr damit beginnen, die Rezession einzudämmen und Anfang 2014 werden wir eine Erholung erreichen.“
Griechenland kämpft das fünfte Jahr in Folge mit einer Rezession und macht den unerwartet starken Konjunktureinbruch für das Verfehlen der Haushaltsziele mitverantwortlich.
Die wirtschaftliche Lage Griechenlands wird auch Thema bei einem Treffen von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso mit Samaras in Athen sein. Nach Angaben eines Kommissionssprechers findet der Besuch auf Einladung Samaras am Donnerstag statt.
Treffen vorbereitet
Das Treffen sei schon länger vorbereitet worden. Ein griechischer Regierungssprecher sagte dagegen, die beiden würden bereits einen Tag früher zusammenkommen: „Barroso wird am Mittwoch ankommen und Samaras am Nachmittag treffen.“ Zum letzten Mal hatte Barroso die Regierung in Athen im Juni 2009 besucht, einige Monate bevor die Schuldenkrise ausbrach.
Unterdessen begannen Vertreter der Troika aus Internationalem Währungsfonds, Europäischer Zentralbank und EU-Kommission in Athen mit der eingehenden Prüfung des griechischen Spar- und Reformprogramms.
Spekulationen kritisiert
Samaras kritisierte ausserdem die Äusserungen einiger europäischer Politiker zum möglichen Euro-Austritt Griechenlands schärfstens. Damit würden die nationalen Bemühungen Griechenlands untergraben.
„Wir tun, was wir können, damit das Land wieder auf eigenen Beinen stehen kann, und sie tun alles, was in ihrer Macht steht, damit wir scheitern“, sagte Samaras mit Blick auf diese Politiker.
Samaras sagte weiter, er wisse nicht, ob sie es „bewusst oder aus Dummheit“ tun. „Ich weiss nur, dass sie unverantwortlich sind“, erklärte der Regierungschef. „Sie werden es nicht schaffen.“
Samaras Rede wurde im griechischen Fernsehen übertragen. Der griechische Premier betonte erneut, dass Griechenland dringend Investitionen und Wachstum brauche.