Die Europäische Zentralbank (EZB) weitet den Rahmen für Notkredite an Griechenlands Banken aus. Das beschloss der EZB-Rat am Donnerstag in Frankfurt, wie EZB-Präsident Mario Draghi sagte.
Die sogenannten ELA-Hilfen seien um 900 Millionen Euro für eine Woche erhöht worden. Zuletzt lagen sie bei rund 90 Milliarden Euro. Griechenlands Banken sind seit Monaten auf Notkredite («Emergency Liquidity Assistance»/ELA) angewiesen.
Würde auch dieser Geldhahn zugedreht, würde das labile Finanzsystem des Landes wohl kollabieren. Mit der Entscheidung vom Donnerstag kauft die EZB der Politik Zeit.
Das Instrument ist allerdings auch im EZB-Rat umstritten. ELA ist eigentlich als Übergangsfinanzierung für im Grunde gesunde Banken gedacht. Doch es gibt zunehmend Zweifel an der Solvenz der griechischen Banken.
Ende Juni hatte die EZB das ELA-Volumen bei rund 90 Milliarden Euro eingefroren, nachdem es in den Verhandlungen mit den Geldgebern keine Aussicht auf Erfolg mehr gab. Seitdem sind die Banken des Landes geschlossen, Abhebungen am Geldautomaten sind eingeschränkt.
Ein Marathongipfel am vergangenen Wochenende brachte neue Bewegung in den Schuldenstreit: Die Staats- und Regierungschefs der 19 Euroländer einigten sich darauf, unter bestimmten Bedingungen über ein drittes Hilfspaket zu verhandeln. Eine Voraussetzung: Verbindliche Beschlüsse für erste Spar- und Reformschritte – diese Hürde überwand das Parlament in Athen am frühen Donnerstagmorgen.