Kurz vor dem EU-Gipfel hat die griechische Regierung ein Liquiditätsproblem eingeräumt. Sie brauche die Unterstützung der europäischen Partner, um einen finanziellen Engpass zu vermeiden, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Giannis Dragasakis am Donnerstag.
Griechenland habe seit August keine Kredittranche aus dem Hilfsprogramm der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) mehr erhalten, sagte er im griechischen Fernsehen. Der Staat habe aber in dieser Zeit alle finanziellen Verpflichtungen erfüllt. «Das hat seine Grenzen.»
Deswegen habe Griechenland ein Liquiditätsproblem. «Um unseren Verpflichtungen nachzukommen, brauchen wir die gute Kooperation der europäischen Institutionen», sagte Dragasakis.
Griechenland droht die Staatspleite und erhofft sich von dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel rasche Hilfen der europäischen Partner. Am Rande des Gipfels kommt es am Donnerstag auch zu einem Treffen des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras und der deutschen Kanzlerin Merkel.
Auch der französische Präsident Francois Hollande, EZB-Präsident Mario Draghi, EU-Ratspräsident Donald Tusk und Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem nehmen daran teil.
Das Land muss am Freitag eine weitere Rate über 350 Millionen Euro eines Kredites an den IWF zahlen. Weitere Zahlungen stehen bis Ende März an. Gleichzeitig sind die Steuereinnahmen deutlich hinter den Prognosen zurückgeblieben.
Setzt Griechenland seine Reformzusagen glaubhaft um, könnte die Regierung kurzfristig auf Geld seiner Partner in Europa und vom IWF von zusammen sieben Milliarden Euro hoffen.