Die Uhr tickt für viele griechische Staatsbedienstete: Viele sollen Ende März ihre Arbeit verlieren. Bis zum Jahresende sollen Tausende folgen. Mit Streiks leisten sie nun Widerstand.
Aus Protest gegen geplante Entlassungen legte die Mehrheit der griechischen Staatsbediensteten am Mittwoch die Arbeit für 24 Stunden nieder. Ministerien, Finanzämter und auch viele staatliche Schulen blieben geschlossen.
Ärzte behandelten in staatlichen Spitälern nur Notfälle, berichteten griechische Medien. Auch viele Stadtbediensteten streikten. Bis Ende 2014 sollen mindestens 11’000 Staatsdiener entlassen werden. Knapp 4000 haben bereits ihre Arbeit verloren.
In mehreren griechischen Städten gingen vor allem Staatsbedienstete ohne Beamtenstatus zu tausenden auf die Strasse. Ihr Arbeitsplatz ist am meisten gefährdet. Das Motto lautete überall: «Stoppt die Entlassungen».
Weitere Streiks folgen
Rund ein Dutzend Lehrer fesselten sich an die Absperrungen vor dem Parlament in Athen. Putzfrauen, die in Ministerien arbeiten und bald gehen müssen, schenkten vor dem Parlament Eimer und Besen und skandierten: «Wo sollen wir hin?».
Auswirkungen im Bereich Tourismus und Verkehr hatte der Streik nicht. Die Demonstrationen verliefen nach Polizeiangaben friedlich. Zu den Protesten hatte die Gewerkschaft der Staatsbediensteten (ADEDY) aufgerufen. Neue Streiks der Staatsbediensteten sind für kommende Woche angekündigt worden.
Die Entlassungen werden von den internationalen Geldgebern gefordert. Sie sind eine der Voraussetzungen für weitere Hilfen der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF).