Sechs Monate nach der Havarie des vor Neuseeland auf ein Riff gelaufenen Containerfrachters „Rena“ ist der griechische Eigner des Schiffes verklagt worden. Dies teilte die neuseeländische Schifffahrtsbehörde MNZ mit.
Demnach soll sich die griechische Firma Daina Shipping wegen „Freisetzung schädlicher Substanzen von einem Schiff“ vor Gericht verantworten. Es drohe ein Maximalstrafe von 600’000 Neuseeland-Dollar (etwa 450’000 Fr.ö) sowie 10’000 Neuseeland-Dollar für jeden Tag, den der Gesetzesverstoss anhält.
Seit die 236 Meter lange „Rena“ am 5. Oktober vergangenen Jahres auf das Riff rund 22 Kilometer vor der Ostküste der neuseelandischen Nordinsel lief, gelangten rund 350 Tonnen Schweröl ins Meer.
Tausende Seevögel verendeten, lange Sandstrände wurden verschmutzt. Von den fast 1400 Containern an Bord des unter liberianischer Flagge fahrenden Schiffes rutschten Dutzende ins Wasser und gefährdeten die Schifffahrt.
Erst am Mittwoch war das Heck des Anfang des Jahres in einem Sturm auseinandergebrochenen Schiffs gesunken. Zwölf Meter hohe Wellen hatten es in die Tiefe gezogen. Der Bug des Frachters sitzt weiter auf dem Riff fest.
Eine erste Anhörung im Verfahren gegen Daina Shipping soll es am 25. Mai vor dem Bezirksgericht in Tauranga geben. An diesem Tag werden auch die Urteile gegen den philippinischen Kapitän der „Rena“ und seinen Navigationsoffizier erwartet.
Beide hatten sich mehrerer strafbarer Handlungen schuldig bekannt, die zu der schlimmsten maritimen Umweltverschmutzung in der Geschichte Neuseelands geführt hatten. Ihnen drohen bis zu sieben Jahre Haft.