Der frühere griechische Staatspräsident Kostis Stephanopoulos ist tot. Der konservative Politiker, der von 1995 bis 2005 Griechenlands Staatsoberhaupt war, verstarb in der Nacht zu Montag im Alter von 90 Jahren, wie aus Spitalkreisen verlautete.
Er erlag demnach den Folgen einer Atemwegserkrankung in einem Spital von Athen. Der am 15. August 1926 in Patras auf der Peloponnes geborene Stephanopoulos hatte in seiner fast 50-jährigen Politikerkarriere zahlreiche Ämter inne.
Der ausgebildete Anwalt war erstmals 1958 für die rechte Partei ERE ins Parlament gewählt worden. Nach dem Sturz der Militärdiktatur 1974 zog er für die konservative Nea Dimokratia (ND) erneut ins Parlament ein und übte in dem bis 1981 regierenden ND-Kabinett mehrere Ministerämter aus.
Nachdem er zwei Mal vergeblich versucht hatte, die Parteiführung zu übernehmen, gründete er mit Diana eine eigene Partei, der er bis zu ihrer Auflösung 1994 vorstand.
Im Jahr 1995 wurde Stephanopoulos mit der Unterstützung der damals regierenden Sozialisten vom Parlament zum Nachfolge des konservativen Staatspräsidenten Konstantin Karamanlis gewählt.
Stephanopoulos wurde im Jahr 2000 für eine zweite Amtszeit gewählt und eröffnete in seiner Funktion als Präsident die Olympischen Sommerspiele 2004, bevor er sich nach dem Ende seines Mandats 2005 aus der Politik zurückzog. In seinen zwei Amtszeiten gelang es ihm, die Parteipolitik vom Amt des Staatspräsidenten fernzuhalten.