Unter einem tristen Himmel, der zu den meisten seiner Filme gepasst hätte, ist der nach einem Unfall verstorbene griechische Regisseur Theo Angelopoulos am Freitag in Athen beigesetzt worden.
Mehr als tausend Menschen, viele aus Kultur und Politik, nahmen mit Angelopoulos‘ Frau Fivi und seinen drei Töchtern von dem mit 76 Jahren Verstorbenen Abschied. Tochter Eleni filmte die Zeremonie, um seinen letzten Film fertigzustellen.
Die Trauerzeremonie folgte dem Ritus der griechisch-orthodoxen Kirche, deren oberste Würdenträger ebenso wie Kulturminister Pavlos Geroulanos anwesend waren. Der Sarg war mit einem Kranz aus Rosen und Preisen aus Angelopoulos‘ Karriere geschmückt. Entsprechend den Gepflogenheiten griechischer Beerdigungsfeiern wurde er unter allgemeinem Applaus in die Erde hinabgelassen.
Tochter beendet des Vaters letzten Film
Angelopoulos‘ Tochter Eleni, die selbst Regisseurin ist, will seinen letzten Film zu Ende drehen. Bei den Dreharbeiten zum Streifen „Das andere Meer“ war der Regisseur von einem Motorradfahrer erfasst worden und seinen schweren Verletzungen am Dienstag erlegen. Die Trauergäste waren aufgefordert, an eine Kinderschutzorganisation und an die Athener Obdachlosenhilfe zu spenden.
Der für seine langen Einstellungen bekannte Angelopoulos setzte sich in seinen Filmen immer wieder mit der Geschichte und der Gegenwart Griechenlands und des Balkans auseinander. Im Jahr 1998 gewann er mit dem Film „Die Ewigkeit eines Tages“ mit Bruno Ganz in der Hauptrolle die Goldene Palme beim Filmfestival von Cannes.
Bereits drei Jahre zuvor hatte Angelopoulos in Cannes den Grossen Preis der Jury für „Der Blick des Odysseus“ mit Harvey Keitel als Hauptdarsteller erhalten. Beim Filmfest in Venedig war er in den Jahren 1980 und 1988 mit einem Goldenen und einem Silbernen Löwen für seine Werke „Der grosse Alexander“ und „Landschaft im Nebel“ ausgezeichnet worden.