Der griechische Meisterregisseur Theo Angelopoulos ist am Dienstagabend nach Angaben von Ärzten in einem Spital einer Gehirnblutung erlegen. Der 76-Jährige starb an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
Angelopoulos war von einem Motorrad erfasst worden, als er bei Dreharbeiten nahe der griechischen Hafenstadt Piräus eine Strasse überquerte, wie die Polizei mitteilte.
Theo Angelopoulos galt als einer der wichtigsten europäischen Regisseure der letzten 40 Jahre. Der für seine langen Einstellungen bekannte Regisseur setzte sich in seinen Filmen immer wieder mit der Geschichte und Gegenwart Griechenlands und des Balkans auseinander. Für viele Griechen galt Angelopoulos als der „Blick Griechenlands“.
Es ist wie Dichtung
Der Regisseur bezeichnete seine Filme als eine Art Dichtung: „Ich erwarte nicht von Dir, dass Du das verstehst was ich mit meinen Filmen meine. Ich erwarte von Dir, dass Du das verstehst, was Deine Seele aus diesen Filmen versteht. Es ist eben wie Dichtung“, sagte er immer wieder.
1998 gewann Angelopoulos mit seinem Film „Die Ewigkeit und ein Tag“ mit Bruno Ganz in der Hauptrolle die Goldene Palme beim Filmfestival von Cannes. Drei Jahre zuvor bekam er in Cannes den Grossen Preis der Jury für „Der Blick des Odysseus“ mit Harvey Keitel als Hauptdarsteller. Auf der Mostra von Venedig erhielt er 1988 den Silbernen Löwen für „Landschaft im Nebel“.
1980 wurde Angelopoulos auf der Mostra mit dem Goldenen Löwen für sein Werk „Der grosse Alexander“ ausgezeichnet. Den Preis der Internationalen Kritik in Cannes bekam Angelopoulos 1984 für den Film „Reise nach Kythera“ verliehen. Denselben Preis erhielt er bereits 1975 für den von vielen Kritikern als sein Meisterwerk angesehenen Film „Die Wanderschauspieler“.