Knapp einen Monat nach seiner überraschenden Schliessung ist das staatliche griechische Fernsehen am Mittwoch mit neuem Namen wieder auf Sendung gegangen. Genau um 21.00 Uhr Ortszeit (20.00 MESZ) begann das Programm mit einer alten griechischen Schwarz-Weiss-Filmkomödie aus den 60er Jahren.
Am Morgen war als erstes ein Testbild mit dem Titel «Hellenisches Öffentliches Fernsehen» (Hellenikí Dimósia Tileórasi – EDT) erschienen. Zunächst gab es auf allen Frequenzen nur ein Programm. Vor der Schliessung gab es drei TV-Kanäle und ein Satellitenprogramm.
Wie die Nachrichtenagentur dpa erfuhr, wird aus dem Studio einer Privatfirma im Osten Athens bei der Ortschaft Paiania gesendet. «Das ist eine Übergangslösung», sagte Staatssekretär Pantelis Kapsis dem Nachrichtensender Skai.
Es werde vorerst nur ein Notprogramm mit Filmen, Dokumentationen und Musiksendungen geben. «Nachrichten wird es zunächst in der Form von Einblendung von Texten als Laufband geben», sagte der Staatssekretär weiter. Diese Übergangsphase werde dauern, bis ein neues, verschlanktes Staatsfernsehen aufgebaut sei.
Wann auch ein neues staatliches Radio auf Sendung gehen wird, blieb unklar. Es wird damit gerechnet, dass es erst in zwei bis drei Monaten ein normales TV-Programm geben wird.
Die Regierung in Athen hatte das staatliche Fernsehen (ERT) Mitte Juni im Zuge ihrer Sparmassnahmen überraschend per Dekret des konservative Ministerpräsidenten Antonis Samaras geschlossen. Der Schritt führte zu landesweiten Protesten und zu Turbulenzen in der Koalition.