Grillverbot ohne Chance

Die Spiesse sind verräumt, die Redaktoren Oppliger und Mustedanagić wieder Freunde: Die Wochendebatte zum Grillverbot in Parks und am Rhein ist abgeschlossen. Das Verdikt ist klar: Die grosse Mehrheit der Abstimmenden lehnt ein Verbot ab.

Die Versöhnung der Redaktoren Amir Mustedanagic (pro Bröteln) und Matthias Oppliger (contra Bröteln) am fachgerecht eingeheizten Grill im Tschudi-Park. (Bild: Dani Winter)

Die Spiesse sind verräumt, die Redaktoren Oppliger und Mustedanagić wieder Freunde: Die Wochendebatte zum Grillverbot in Parks und am Rhein ist abgeschlossen. Das Verdikt ist klar: Die grosse Mehrheit der Abstimmenden lehnt ein Verbot ab.

Das Resultat der Wochendebatte zum Grillverbot in Parks und am Rheinufer liess an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: 72 Prozent der Abstimmenden sind gegen ein Verbot. Die Kommentare der Community zeigen aber, dass das Thema durchaus die Gemüter erhitzt. Manch einer, der gegen das Verbot stimmte, dürfte dennoch seine Mühe haben mit den Begleiterscheinungen des Massenphänomens.

User Wahrsager etwa regte einen obligatorischen Grillkurs an, ohne dessen erfolgreiche Absolvierung keiner an den Grill gelassen werden soll. Höchstens halb ernst gemeint, dafür aber sehr originell waren die Lösungsvorschläge von Werner Gyger: Einführung einer Grillsteuer, einer Grillpatentpflicht, Einbau von GPS-Sendern in alle Gasgrillgeräte zum Zweck der Überwachung durch die CIA und den Erlass von grillfreien Wochenenden durch den Sicherheits- und Justizdirektor.

Hitzige Debatte

Neben Meinungsäusserungen wie «Grillen ist ja sowas von bünzlig» (Marianne Känzig) und Plädoyers für das Braten am offenen Feuer (Maya Eldorado) gab die Community auch konkrete Tipps für das korrekte Grillieren, ein spezielles Dankeschön an dieser Stelle an Fritz Hochhuth. Eine kleine Debatte in der Debatte entspann sich an der Frage, ob es korrekt «Grillen» oder «Grillieren» heisst. Schlau wie unsere Community ist, fand sie es selbst heraus: Korrektes Deutsch ist «Grillen», in der Schweiz heisst es «Grillieren». So wie der Deutsche parkt und der Schweizer parkiert.

Aber zurück zum Thema: So chancenlos ein Grillverbot in der TagesWoche-Community scheint – ein Verbot von Einweggrills hätte vermutlich mehr Anhänger gefunden. Die Dinger machen nicht nur viel Abfall, sondern auch hässliche Löcher in die Parkwiesen. In Städten wie Köln, wusste Leser Marco M in einem Kommentar zum Artikel über das Littering im St. Johanns-Park zu berichten, sind sie verboten und alles ist wunderbar.

Reden und helfen

Die Mehrheit der Kommentatoren plädiert an den gesunden Menschenverstand: Miteinander reden und Anfängern Hilfe beim Einheizen anbieten würde schon viel bewirken. Und darin sind sich auch die debattierenden TagesWoche-Redaktoren Oppliger und Mustedanagić einig: Gegen fachgerechtes, raucharmes Grillieren hat keiner was.

Besonders schön fand ich als Redaktionsleiter auch, dass sich meine Befürchtungen betreffend einer Vergiftung des Betriebsklimas – immerhin stritten bei der Grilldebatte erstmals zwei TagesWoche-Redaktoren – nicht bewahrheiteten. Die Debattanten versorgten ihre Spiesse nach Abschluss der Debatte und versöhnten sich am Mittwochabend sogar bei einem gemeinsamen Grillabend. Dass das dafür nötige Feuer nach allen Regeln der Kunst entfacht wurde, versteht sich von selbst.

Nächster Artikel