Die Grippeepidemie breitet sich in der Schweiz weiter aus. Sie zwingt derzeit tausende von Menschen ins Bett. Am meisten betroffen waren vergangene Woche die Kleinsten im Alter bis vier Jahre.
In der dritten Jahreswoche meldeten in der Schweiz 135 Ärztinnen und Ärzte des Sentinella-Meldesystems 15 Grippeverdachtsfälle auf 1000 Konsultationen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch mitteilte.
Hochgerechnet bedeutet dies, dass 130 Konsultationen aufgrund von grippeähnlichen Erkrankungen pro 100’000 Einwohner verzeichnet wurden. In der Vorwoche waren es noch 95 Grippeverdachtsfälle auf 100’000 Einwohner gewesen.
Die Grippe grassierte in allen Altersklassen, am meisten jedoch in jener von null bis vier Jahren. Gegenüber der Vorwoche stiegen die Grippefälle aber in der Alterskategorie bis 14 Jahren am stärksten an. Einzig bei den über 65-Jährigen wurde ein Rückgang der Grippeverdachtsfälle verzeichnet.
Tendenz überall steigend
Weit verbreitet war die Grippe im Mittelland, in der Nordwestschweiz sowie in der Ostschweiz, in Graubünden und im Tessin. In der Zentralschweiz, der Westschweiz sowie im Wallis trat die Grippe verbreitet auf. Auch in diesen Gebieten sei die Tendenz steigend, schreibt das BAG.
45 Prozent der nachgewiesenen Viren waren Influenza B und 55 Prozent Influenza A. Fast drei Viertel der 22 seit der Woche 40 im Jahr 2015 genetisch untersuchten Influenzaviren würden durch den saisonalen Grippeimpfstoff abgedeckt, schreibt das BAG weiter. Bei den durch die Impfung nicht abgedeckten Viren handle es sich um Influenza-B-Viren.
Nicht immer harmlos
Grippe wird oft mit Erkältungen verwechselt. Sie unterscheidet sich durch ihren plötzlichen Beginn und oft heftigeren Symptomen. Dazu gehört das plötzliche Auftreten von starkem Fieber und allgemeinen Krankheitssymptomen. Auch Kälteschauer, Schnupfen, Husten, Hals- und Schluckweh, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle und Schmerzen in der Brust, in Gelenken und Muskeln kommen vor. Und dies ein bis zwei Wochen lang.
Die Grippe verläuft nicht immer harmlos. Sie kann zu schweren Komplikationen führen. Davon betroffen sind insbesondere Menschen ab 65 Jahren, schwangere Frauen, Personen mit chronischen Erkrankungen, Säuglinge und frühgeborene Kinder bis zwei Jahre.