Die grösste Bündner Bergbahn, die Weisse Arena in Laax, ist erstmals in ihrer Geschichte in die roten Zahlen gerutscht. Das Defizit beträgt etwas über eine Million Franken bei einem Gruppenumsatz von 88,8 Mio. Franken.
Den Umsatz konnte die Bahn zwar um 1,6 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr steigern. Unter dem Strich schaute aber ein Verlust von 1,1 Millionen Franken heraus. Er wird gemäss Beschluss der Generalversammlung vom Donnerstag in Laax mit dem Bilanzgewinn verrechnet, der sich neu auf 19 Millionen Franken beläuft.
Die Laaxer Bahnchefs erlebten den letzten Winter als schlechtesten seit Bestehen der Weissen Arena Gruppe, die sich 1996 aus den Bergbahnen Laax und Flims gebildet hatte. Die warmen Temperaturen machten den Bahnen schweizweit zu schaffen. Die in den letzten Jahren aufgebaute Beschneiungsinfrastruktur habe nur punktuell eingesetzt werden können, heisst es im Jahresbericht der Weissen Arena Gruppe.
Das schlug sich nieder auf die Gästezahlen: Die Bahn zählte 6 Prozent weniger Ersteintritte im Vergleich zum Vorjahr und 8,4 Prozent weniger als im Fünfjahres-Schnitt.
Tourismus ohne Wachstum
Reto Gurtner, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Verwaltungsratspräsident der Weissen Arena, wird im neuesten Jahresbericht deutlich, was die Zukunft des Unternehmens anbelangt: «Wir müssen unser Angebot neu justieren und unsere Kapazitäten an die neuen Gegebenheiten anpassen, weil wir nicht glauben, dass der Tourismus in der Schweiz in absehbarer Zeit wachsen wird.»
Im Grunde sei das Skigebiet der Weissen Arena derzeit zu gross, so Gurtner weiter. Die Bergbahnen müssten unter anderen Gesichtspunkten betrachtet werden. Dazu gehörten Fragestellungen wie etwa diejenige, ob alle Transportanlagen in Betrieb sein müssten, selbst wenn sich nur wenige Leute im Skigebiet befänden.
Nicht nur das warme Wetter machte der Bergbahn einen dicken Strich durch die Rechnung. Gurtner: «Wir bekamen den schwachen Euro beziehungsweise den starken Franken erstmals mit voller Härte zu spüren.»
Die Weisse Arena Gruppe ist gemäss Gurtner trotzdem nach wie vor ein gesundes Unternehmen: «Aber wir müssen jetzt handeln, damit es auch so bleibt.»