Die drei grössten US-Ölkonzerne haben im vergangenen Jahr annähernd 80 Mrd. Dollar verdient. Damit lag der Gesamtgewinn von ExxonMobil, Chevron und ConocoPhillips nur marginal unter dem des sehr guten Vorjahres.
An der Spitze lag einmal mehr ExxonMobil. Der Ölmulti konnte seinen Jahresgewinn um 9 Prozent auf 44,9 Mrd. Dollar hochschrauben, wie das Unternehmen am Freitag im texanischen Irving mitteilte.
Exxon liefert sich mit Apple derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des wertvollsten börsennotierten Unternehmens. Zuletzt lag Apple wieder leicht vorne.
Einträglicher als im Vorjahr war für Exxon insbesondere die Weiterverarbeitung des Rohöls in den Raffinerien. Dagegen warf die Förderung von Öl und Gas weniger Geld ab, auch weil die Menge rückläufig war.
ExxonMobil musste ausserdem mehr Geld in die Erschliessung neuer Vorkommen stecken. Das Unternehmen habe Rekordausgaben gehabt, erklärte Konzernchef Rex Tillerson.
„Isaac“ schmälert Gewinn
Ein ähnliches Bild bietet sich bei Chevron, der Nummer zwei unter den US-Ölkonzernen. Weil das Unternehmen neue Vorkommen in Nigeria, den USA und Thailand anzapfte, stieg die Förderung im Schlussquartal wieder leicht an.
Dies reichte indes nicht ganz aus, um einen Durchhänger im Sommer auszubügeln, als der Hurrican „Isaac“ die Produktion beeinträchtigt und Reparaturen notwendig gemacht hatte. Der Jahresgewinn fiel um 3 Prozent auf 26,2 Mrd. Dollar, wie der Konzern ebenfalls am Freitag mitteilte.
Bereits am Mittwoch hatte ConocoPhillips seine Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Ölkonzern wies dabei einen Gewinneinbruch von einem Drittel auf 8,4 Mrd. Dollar aus.
Rosneft verdient mehr
Auch der russische Ölkonzern Rosneft gab am Freitag seine Zahlen für das vergangene Jahr bekannt. Der staatlich kontrollierte Konzern verdiente dank höherer Fördermengen und gestiegener Ölpreise mehr. Der Gewinn stieg um 7 Prozent auf 342 Mrd. Rubel (rund 10,4 Mrd. Franken).
Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 3,1 Billionen Rubel (rund 94 Mrd. Franken). Analysten hatten dem Konzern beim Gewinn allerdings mehr zugetraut. Die Aktien fielen an der Moskauer Börse um knapp zwei Prozent.