Hilton hat den grössten Börsengang einer Hotelkette erfolgreich über die Bühne gebracht. Das traditionsreiche Unternehmen sammelte bei Investoren 2,34 Mrd. Dollar ein. Die Aktie stieg heute an der New Yorker Börse zum Auftakt um mehr als acht Prozent auf 21,70 Dollar.
Die weltgrösste Hotelkette ist kein Unbekannter am Kapitalmarkt. Der US-Finanzinvestor Blackstone hatte Hilton 2007 übernommen und von der Börse genommen. Jetzt gelang das Comeback: Der Ausgabepreis wurde am Mittwoch auf 20 Dollar festgelegt und lag damit innerhalb der zuvor anvisierten Preisspanne von 18 bis 21 Dollar.
Die konjunkturelle Erholung hatte Hilton zuletzt in die Karten gespielt. Denn eine stetig zunehmende Zahl von Touristen und Geschäftsreisenden erlaubt Hotels inzwischen wieder Preiserhöhungen. Auch die Auslastung verbessert sich in der Branche.
Eine mit der Transaktion vertraute Person sagte Reuters, die Nachfrage nach den Aktien habe das Angebot um das 10-Fache überstiegen. Am Ende wurden 117,6 Millionen Anteilsscheine bei Investoren platziert, etwa fünf Millionen mehr als zunächst geplant.
Hilton hat 11,5 Prozent der gesamten Anteile an die Börse gebracht. Nach dem Listing wird Blackstone noch 76,2 Prozent an der Hotelkette halten. Der Konkurrent Hyatt wagte sich bereits 2009 auf das Börsen-Parkett und nahm dabei rund 950 Mio. Dollar ein.
Der Hilton-Deal ist der zweitgrösste Börsengang in den USA in diesem Jahr. Die Neuemission übertrumpft etwa den Kurznachrichtendienst Twitter, der Anfang November 1,8 Mrd. Dollar eingespielt hatte. Der Pipeline-Betreiber Plains GP kam sogar auf einen Erlös von 2,82 Mrd. Dollar.
Conrad Hilton gründete die Hotelkette 1919. Sie betreibt mehr als 4000 Häuser mit rund 670’000 Gästezimmern in 90 Ländern. Dazu gehören zehn verschiedene Marken wie die Luxus-Hotels Waldorf Astoria mit dem berühmten Ableger in New York, DoubleTree, Embassy Suites, Homewood Suites und Hampton Inn.
Mit der Aktienausgabe kommt Hilton auf einen Börsenwert von rund 20 Mrd. Dollar. Blackstone hatte 2007, als kurz vor dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise noch sehr hohe Preise für Übernahmen auf den Tisch gelegt wurden, knapp 27 Mrd. Dollar bezahlt.