Europas grösste Bank HSBC hat im abgelaufenen Jahr wegen zahlreicher Sonderbelastungen weniger verdient als erwartet. Der Vorsteuergewinn ging um sechs Prozent auf 20,6 Milliarden Dollar zurück, wie das Institut am Montag mitteilte.
Analysten hatten im Schnitt mit 22,7 Milliarden Dollar gerechnet. Doch die HSBC-Bilanz wurde deutlich belastet von einer Neubewertung der eigenen Schulden, einem teuren Geldwäscheskandal in den USA und der Entschädigung von Kunden in Grossbritannien wegen fragwürdiger Restschuldversicherungen. Dabei liefen die Geschäfte in der zweiten Heimatregion Asien-Pazifik glänzend und halfen, die Euro-Schuldenkrise abzufedern.
Um die Sondereffekte bereinigt, kletterte das Vorsteuerergebnis um 18 Prozent auf 16,4 Milliarden Dollar. HSBC-Chef Stuart Gulliver, der die Bank seit seinem Amtsantritt Anfang 2011 umbaut, zeigte sich mit dem Zahlenwerk insgesamt zufrieden: „Wir haben unsere Erträge gesteigert, in den meisten Wachstumsmärkten gut abgeschnitten und ein Rekordjahr im Privatkundengeschäft gehabt.“
Die Altlasten seien aufgeräumt worden. Damit stehe die Bank auf einem soliden Fundament. Während Gulliver die variable Vergütung für seine Manager zuletzt herunterschraubte, können die Aktionäre auf steigende Dividenden hoffen.
In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres soll die Ausschüttung bei 0,1 Dollar pro Aktie liegen, das sind elf Prozent mehr als bislang.