Die britische Grossbank Lloyds setzt erneut zum Kahlschlag an und streicht 9000 Stellen. Um die Kosten zu senken, fällt in den nächsten drei Jahren damit jeder zehnte Arbeitsplatz weg.
Zudem sei die Schliessung von 150 Filialen geplant, weil Kunden verstärkt Online-Angebote nutzten, teilte Lloyds mit. Bis zum Jahr 2017 solle jährlich etwa eine Milliarde Pfund (1,53 Mrd. Fr.) eingespart werden.
Lloyds hatte in den vergangenen Jahren bereits 30’000 Stellen abgebaut. Das Institut war während der Finanzkrise vom britischen Staat mit rund 20 Milliarden Pfund vor dem Kollaps gerettet worden. Im Gegenzug erhielt das Land 41 Prozent der Anteile. Derzeit ist der Staat noch mit 25 Prozent beteiligt.
Für das dritte Quartal wies die grösste Privatkundenbank der Insel einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn von 2,2 Mrd. Pfund aus. Das entspricht einem Zuwachs von 41 Prozent zum Vorjahreszeitraum, weil weniger Kredite platzten.
Weitere 900 Mio. Pfund legte das Institut zur Entschädigung von Kunden zurück, denen Versicherungspolicen aufgedrängt wurden, die sie gar nicht brauchten. Insgesamt hat Lloyds damit für diesen Skandal schon mehr als 11 Mrd. Pfund aufbringen müssen.