Mit Hilfe chinesischer Lehrer will die britische Regierung die Mathe-Leistungen von Schülern in Grossbritannien verbessern. 60 Mathelehrer aus China sollen im Rahmen eine Austauschprogramms nach Grossbritannien kommen.
Ihre Aufgabe wird es sein, ihre Methoden an die britischen Kollegen weiterzugeben, wie das Bildungsministerium in London am Mittwoch mitteilte. So solle in den britischen Klassen das «Niveau angehoben» werden.
Britische Lehrer sollen ihrerseits nach China reisen und sich vor Ort den Mathematikunterreicht anschauen. Die Idee zu dem Austausch kam Bildungsministerin Elizabeth Truss bei einer China-Reise.
«Wir haben in unserem Land sehr gute Mathemathiklehrer, aber was ich in Shanghai und anderen chinesischen Städten gesehen habe, hat meine Meinung unterstützt, dass wir von ihnen lernen können», sagte die Ministerin.
Shanghais Schüler hatten bei der im vergangenen Dezember veröffentlichten Pisa-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Platz eins belegt. Grossbritannien landete auf dem 26. Platz.
Eine Analyse der Pisa-Studie zeige, «dass Kinder von Arbeitern in Shanghai oder Singapur besser in Mathe abschneiden als Kinder von Besserverdienenden in Grossbritannien», sagte Truss. Shanghai sei um Längen voraus.
Eine Frage der Einstellung
Die Ministerin führte als Grund für den Unterschied die Unterrichtsmethoden an, aber auch «die positive Geisteshaltung». Diese stehe im Kontrast zu der «seit vielen Jahren mathefeindlichen Kultur» in Grossbritannien. Bessere Leistungen in Mathe bringen laut Truss im Schnitt bessere Löhne mit sich und seien auch ein Schutz vor Arbeitslosigkeit.
Die chinesischen Lehrer sollen ab dem Herbst auf 30 neue Mathematikzentren in Grossbritannien verteilt werden, jeweils zwei Lehrer dieser Zentren sollen im Gegenzug mindestens einen Monat in China verbringen.