Der lettische Dirigent Mariss Jansons wird dieses Jahr mit dem renommierten Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet. Der Chef des BR-Symphonieorchesters bekommt die mit 250’000 Euro dotierte Ehrung als „Auszeichnung für sein Lebenswerk im Dienste der Musik“.
Dies teilte die Siemens Musikstiftung am Freitag in München mit. Jansons, der in der kommenden Woche seinen 70. Geburtstag feiert, gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten der Welt. Er setzte Massstäbe in seiner Zeit als Chef der Osloer Philharmoniker, die er zu einem Spitzenorchester formte.
Seit 2003 ist er als Nachfolger von Lorin Maazel Chef des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Parallel dazu leitet er seit Herbst 2004 auch das Concertgebouw Orchester Amsterdam. Beide Orchester zählen zu den renommiertesten weltweit.
„Er ist ein grosser Dirigent geworden, ohne seine Menschlichkeit, seinen Humor, seine Grosszügigkeit, seine Wärme preiszugeben“, schreibt der Musikkritiker Richard Morrison von der Londoner „Times“ über Jansons: „Er wird verehrt und er wird auch geliebt.“
Die Preisverleihung findet am 4. Juni in München statt. Die Laudatio soll der US-Bariton Thomas Hampson halten. Die Ernst von Siemens Musikstiftung, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiert, verleiht die Auszeichnung seit 1974. Das Preisgeld stammt aus dem privaten Vermögen ihres Gründers.