Franck Ribéry ist nach der Wahl Cristiano Ronaldos zum Weltfussballer bitter enttäuscht. Der Franzose kehrt nach der FIFA-Gala in Zürich durch den Hinterausgang des Kongresshauses ins Hotel zurück.
Platz drei bei der Wahl zum Weltfussballer des Jahres hinter dem vor Glück weinenden Sieger Cristiano Ronaldo und sogar noch hinter dem 2013 häufig verletzten Lionel Messi war viel weniger, als sich Ribéry nach seinem Superjahr erhofft und erwartet hatte. «Ich muss ehrlich sagen, ich bin auch enttäuscht, genau wie der Franck. Aber er wird auch wieder weiter richtig gut spielen. Franck hätte das gerne gewonnen. Aber er wird da schon drüber hinwegkommen», tröstete der zum Welttrainer 2013 gekürte Jupp Heynckes seinen ehemaligen Spieler.
Zum ersten Kritiker der Wahl schwang UEFA-Präsident Michel Platini auf, der die emotional aufgeladene Atmosphäre gleich zu einem Seitenhieb auf seinen Rivalen, den FIFA-Präsidenten Joseph Blatter, nutzte. Dass Tore statt Titel ganz offenkundig den Ausschlag für die Vergabe des Ballon d’Or gaben, wollte dem Franzosen gar nicht passen. «Ich bin sehr enttäuscht für Franck Ribéry. Wird es im nächsten Jahr wieder Ronaldo-Messi, in zwei Jahren Messi-Ronaldo und in drei Jahren Ronaldo-Messi? In den vergangenen 50 Jahren hat der Ballon d’Or dem Erfolg auf dem Platz Rechnung getragen. Er wird nun mehr für die globale Leistung der Spieler vergeben, und das führt zu einem Problem», schimpfte Platini.
Tatsächlich stehen seit 2008 nur noch Messi und Ronaldo in der Siegerliste – die wichtigste Fussballer-Ehrung ist mittlerweile zu einer Ideologiefrage geworden. Ronaldos 56 Pflichtspiel-Tore für Real Madrid beeindruckten die Juroren aus den 209 FIFA-Ländern jedenfalls mehr als die fünf Titel von Ribéry mit dem FC Bayern.