Trotz immenser Fortschritte bei der Versorgung, fehlt sauberes Trinkwasser immer noch vielen Menschen. Vor allem in einigen ländlichen Gebieten sei die Situation nach wie vor schlecht, heisst es in einem gemeinsamen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UNO-Kinderhilfswerks Unicef.
Ende 2012 hätten 89 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser gehabt (1990: 76 Prozent). Das ist mehr als in den Millenniumszielen angepeilt. 64 Prozent nutzten hygienische Toiletten (1990: 49 Prozent).
Doch gebe es beim Zugang starke geografische, soziokulturelle und wirtschaftliche Unterschiede, sagte die WHO-Expertin Maria Neira. Dies gelte global ebenso wie auf lokaler Ebene. «Generell gilt: Je ärmer man ist, desto geringer ist die Chance auf die Verbesserung der sanitären Versorgung.»
Während weltweit 96 Prozent der städtischen Bevölkerung sauberes Wasser trinken können, sind es auf dem Land nur 82 Prozent. Zwei von fünf Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser leben nach Angaben des Reports in Afrika, während alleine in Indien und China seit 1990 mehr als eine Milliarde Zugänge zu sauberem Wasser gelegt worden seien.
Allerdings müssten vor allem in den ländlichen Regionen Chinas und Indiens fast 200 Millionen Menschen mit unsicheren Wasserquellen auskommen. Weltweit sind es 748 Millionen.
Mangel an hygienischen Toiletten
2,5 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu hygienischen Toiletten. In 69 Ländern werde das Milleniumsziel, 75 Prozent der Bevölkerung mit ordentlichen Toiletten zu versorgen, verfehlt. Der Stadt-Land-Gegensatz sei hier noch grösser als bei der Wasserversorgung: In den Städten liege die Versorgung mit ordentlichen Toiletten bei 80, auf dem Land nur bei 47 Prozent.
«Dort wo es auf dem Land Fortschritte beim Bau von Toiletten gibt, profitieren vor allem obere Schichten, was die soziale Schere weiter öffnet», sagte Neira. Eine Milliarde Menschen verrichteten ihre Notdurft immer noch unter freiem Himmel.
Nach WHO-Schätzungen sterben alleine an Durchfallerkrankungen jährlich 842’000 Menschen, mehrheitlich Frauen und Kinder. Kontaminiertes Wasser gilt als Hauptübertragungsweg.