Sieben der 30 grössten Konzerne in den Vereinigten Staaten haben einer Studie zufolge im vergangenen Jahr mehr Geld an ihre Chefs als an den US-Fiskus gezahlt.
Die am Dienstag veröffentlichte Untersuchung nennt unter anderen den Flugzeugbauer Boeing, die Autohersteller Ford und General Motors, die Grossbanken JPMorgan und Citigroup, der Telekomriese Verizon sowie den Energiekonzern Chevron.
Die Konzerne entlohnten ihre Chefs demnach im Schnitt mit 17,3 Millionen Dollar heisst es in der Studie der Politikinstitute Institute for Policy Studies und Center for Effective Government.
Zusammen hätten die Unternehmen 74,4 Milliarden Dollar Gewinn erwirtschaftet, davon aber in den USA keinen Cent an den Staat abgeführt.
Im Gegenteil: Wegen Steuervergünstigungen erhielten sie Rückzahlungen von insgesamt fast 1,9 Milliarden Dollar. Die Untersuchung berücksichtigte nicht die im Ausland und auf lokaler Ebene gezahlten Steuern.
Schwachstellen im System
Die Autoren der Studie beklagten «erhebliche Schwachstellen» im US-Steuersystem, die es grossen Unternehmen ermöglichten, sich ihren Pflichten für die Allgemeinheit zu entziehen.
Citigroup betonte hingegen, sich an alle Gesetze in den USA zu halten. Ausserdem stellte die Bank klar, dass sie zwar keine Unternehmenssteuer, aber mehr als 95 Millionen Dollar an Grundsteuern und anderen Abgaben gezahlt habe. Auch Verizon warf den Autoren vor, einen «ungenauen» Bericht vorgelegt zu haben.