Nach langem Hin und Her kann die umstrittene grosse Moschee in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille gebaut werden. Ein Berufungsgericht gab am Dienstag grünes Licht für das Projekt, das unter anderem von der rechtsextremen Front National (FN) bekämpft worden war.
Ein Verwaltungsgericht hatte den Bau im Oktober gestoppt, nachdem Anwohner dagegen Beschwerde eingelegt hatten. Das Gericht gab damals an, für die Moschee seien nicht genug Parkplätze eingeplant worden. Der Grundstein für das Gotteshaus war im Mai 2010 gelegt worden, danach ruhten die Arbeiten wegen der juristischen Streitigkeiten.
In Frankreichs zweitgrösster Stadt leben rund 250’000 Muslime; es ist eine der grössten muslimischen Gemeinden des Landes. Die Gläubigen versammeln sich bisher vor allem in kleinen Gebetsräumen in Kellern und Garagen.
Die neue 22 Millionen Euro teure Moschee mit einem 25 Meter hohen Minarett soll in ihrem Gebetssaal 7000 Menschen Platz bieten. Gegnern gilt das Gebäude als Zeichen des wachsenden Einflusses des Islam in Frankreich. Vor allem die Front National warnt vor einer „Islamisierung“ des Landes.