Grosse Schweizer Liebesgeschichte im Programm der Filmtage

Hochkarätig und abwechslungsreich: Das Programm der 48. Solothurner Filmtage liest sich vielversprechend wie selten. Uraufgeführt wird an dem Festival Ende Januar unter anderem der seit langem erwartete Streifen „Verliebte Feinde“ von Werner Schweizer.

Aufnahme von den 47. Solothurner Filmtagen im vergangenen Januar (Archiv) (Bild: sda)

Hochkarätig und abwechslungsreich: Das Programm der 48. Solothurner Filmtage liest sich vielversprechend wie selten. Uraufgeführt wird an dem Festival Ende Januar unter anderem der seit langem erwartete Streifen „Verliebte Feinde“ von Werner Schweizer.

Der Spielfilm, der auf Wilfried Meichtrys gleichnamiger Doppelbiografie basiert, handelt von einer der faszinierendsten Schweizer Liebesgeschichten des 20. Jahrhunderts: Mona Petri mimt die Feministin Iris von Roten (1917-1990), Fabian Krüger ihren katholisch-konservativen Gatten Peter (1916-1991).

Der Film ist für den „Prix du Public“ nominiert, wie aus Medienunterlagen der Solothurner Filmtage vom Montag hervorgeht. Dort tritt er unter anderem an gegen „Boys Are Us“, das neue Werk von Peter Luisi, in dem es ebenfalls um Liebe geht – allerdings um verletzte und das aus dem Schmerz resultierende Rachebedürfnis.

Hauptfigur in „Cyanure“, dem neuen Film von Séverine Cornamusaz („Coeur Animal“) ist ein 13-Jähriger, der auf eine Änderung in seinem Leben hofft, als sein Vater aus dem Gefängnis entlassen wird. In „Halb so wild“ von Jeshua Dreyfus spielen junge Leute ein „Wahrheitsspiel“, das alte Wunden aufbrechen lässt, wie es heisst.

Bienen-Hit und Imker-Film

Zu den insgesamt acht Spielfilmen, die für den mit 20’000 Franken dotierten „Prix du Public“ im Rennen sind, gehört auch der Familienfilm „Clara und das Geheimnis der Bären“ von Tobias Ineichen. Unter den vier Dokfilmen sind der Bienen-Hit „More than Honey“ sowie der Regie-Erstling „Teleboy“ von TV-Mann Hannes Hug.

Die starke Position, die der Dokumentarfilm traditionell und derzeit besonders ausgeprägt im Schweizer Filmschaffen einnimmt, zeigt sich im Wettbewerb um den mit 60’000 Franken dotierten „Prix de Soleure“. Hier sind unter sieben Anwärtern gleich fünf Dokfilme. „Thorberg“ von Dieter Fahrer lief bereits in den Kinos.

Neu ist unter anderem „Der Imker“ von Mano Khalil („Unser Garten Eden“) über einen Bienenzüchter, der aus Kurdistan in die Schweiz flüchtet – und hier richtig ankommt, als er wieder imkern kann.

Fabian Krüger mit zwei Hauptrollen

Eröffnet werden die Filmtage am 24. Januar von einem weiteren Wettbewerbsbeitrag, dem Spielfilm „Rosie“ von Markus Gisler. Es ist der erste Film des Ostschweizers seit er vor fast 14 Jahren für „F. est un salaud“ den Schweizer Filmpreis gewann.

Die Hauptrolle eines schwulen Schriftstellers, der aus Berlin in die Schweiz zurückkehrt, um sich um seine Mutter zu kümmern, spielt Fabian Krüger („Verliebte Feinde“). Für das Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters lohnt sich die Reise nach Solothurn dieses Jahr besonders, ist er doch Hauptdarsteller gleich zweier Weltpremieren.

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