Die italienische Polizei hat einen Grosseinsatz gegen die neapolitanische Mafia geführt. Bei dem Schlag gegen die Camorra wurden am Mittwoch insgesamt 90 Haftbefehle erteilt sowie Dutzende Restaurants, Bars und Geschäfte unter Zwangsverwaltung gestellt.
Dies teilten die Sicherheitskräfte mit. Ein 43-jähriger Unternehmer beging demnach Selbstmord, als die Polizei zu seiner Festnahme in seiner Wohnung in Rom anrückte.
Die Razzia, bei der Vermögen von insgesamt 250 Millionen Euro beschlagnahmt wurde, war die bislang grösste gegen den neapolitanischen Contini-Clan. Gegen ihn wird vor allem wegen Geldwäsche, Drogenhandels und Fälschung in Geschäften und Unternehmen in Neapel, Kampanien, Rom und der Toskana ermittelt.
Clanchef Salvatore Botta sitzt bereits in Neapel im Gefängnis. Seine Frau, die seit seiner Inhaftierung die Geschäfte weiterführte, und ein Neffe, der als Bottas rechte Hand gilt, wurden nun in Untersuchungshaft genommen, wie die Anti-Mafia-Direktion in Rom mitteilte.
Neben den Festnahmen seien acht Firmen unter anderem aus der Bekleidungs-, und Immobilienbranche in Neapel, rund 60 Autos und Zweiräder sowie Dutzende Konten beschlagnahmt worden, hiess es weiter. Zu den unter Zwangsverwaltung gestellten Geschäften zählten auch ein Dutzend Bars und Restaurants in sehr touristischen Gegenden von Rom, etwa in der Nähe der Piazza Navona und des Pantheons.