Der Bundespräsident 2013, Ueli Maurer, ist am Donnerstagnachmittag in der Stadt Zürich mit einem grossen Bahnhof geehrt worden. Zahlreiche politische Würdenträger empfingen den ersten Zürcher SVP-Bundespräsidenten, der mit grosser Entourage im Extrazug am Hauptbahnhof eintraf.
Die gesamte Zürcher Kantons- und Stadtregierung, Mitglieder des Kantonsparlaments, Weibel, Parteifreunde und Neugierige empfingen den Sonderzug aus Bern in eisiger Kälte auf dem flaggengeschmückten Perron. Im Blitzlichtgewitter und verfolgt von Kameras schüttelte Maurer strahlend – aber sichtlich verlegen – zahllose Hände.
Mit ihm reisten zahlreiche Mitglieder des eidgenössischen Parlaments sowie Vertreter anderer Kantonsregierungen an. Auch die noch amtierende Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf war unter den Gästen.
Angeführt von der Korpsmusik der Kantonspolizei Zürich zog die Menge zum benachbarten Landesmuseum. Dort warteten auf der Terrasse bereits historisch uniformierte Landjäger der Zürcher Kantonspolizei. Sie feuerten einen Salutschuss zu Ehren des neu gewählten Bundespräsidenten ab.
Nicht viel mit Kronen am Hut
Im Hof des Landesmuseums begrüsste die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) den neuen Bundespräsidenten. Einen geeigneteren Ort für seinen Empfang gebe es kaum, sei er doch speziell an der Schweizer Geschichte interessiert, sagte sie. Und hier sei er rundherum umgeben davon.
Mauch dankte Maurer für sein Engagement für Land und Bevölkerung – „für alle Menschen, die in diesem Land leben und sich hier zuhause fühlen“.
Der Zürcher Regierungspräsident Markus Kägi (SVP) wandte sich in freundschaftlichen Worten an den „lieben Ueli“. Auch Kägi knüpfte an den geschichtsträchtigen Ort an, wies aber auch auf die zukunftsträchtige Bedeutung des Landesmuseums hin. Dies passe zu Maurer: Er liebe zwar die Geschichte der Schweiz, verschanze sich aber nicht darin. Er sei kritisch und stets in Bewegung.
Ein Gripen-Modell als Geschenk
Die abtretende Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf (BDP) erinnerte daran, dass es in der Schweiz Trennendes und Verbindendes gebe. Der Bundespräsident habe die Aufgabe, für die Bevölkerung in ihrer Verschiedenheit da zu sein. Er müsse Brücken bauen und Risse flicken.
Es gebe heute viele grosse Probleme, und der Schweiz blase aus verschiedenen Richtungen ein rauer Wind entgegen. Da sei es wichtig, dass man zusammenhalte und gemeinsam Lösungen suche. Zum Abschluss überreichte die Bundesrätin ihrem Amtsnachfolger einen Bausatz: Ein Gripen-Modell. Dieses Flugzeug „habe ich bereits finanziert“, versicherte Widmer-Schlumpf.
Maurer: „Langsam wird mir wohler“
Schliesslich wandte sich Maurer selbst an die Gesellschaft. Eigentlich hätte er lieber auf den grossen Anlass verzichtet und stattdessen allen eine Wurst verteilt, sagte er. Langsam werde ihm aber wohler.
Das Amt des Bundespräsidenten sei eigentlich wichtig durch das, was es nicht sei: nicht ein Staatspräsidium, nichts Abgehobenes, keine zusätzliche Kompetenzen. Der Bundespräsident sei Teil eines Gremiums. Die Schweiz kenne auch den Pomp anderer Länder nicht.
Nach der offiziellen Feier reiste die ganze Gesellschaft zu Maurers Wohnort Hinwil im Zürcher Oberland. Dort findet ein Empfang mit der Bevölkerung statt. Anschliessend versammeln sich die geladenen Gäste zum Festessen im lokalen Armee-Logistikzentrum.