Grosser Rat bewilligt Bebauungsplan für Baloise mit Hochhaus

Der Basler Grossen Rat hat die für den neuen Baloise-Hauptsitz am Aeschengraben in Basel nötige Zonenänderung und den Bebauungsplan am Dienstag bewilligt. Gestritten wurde nicht um das 90 Meter hohe Hochhaus, sondern um Parkplätze. Die Bürgerlichen setzten sich durch.

Der Basler Grossen Rat hat die für den neuen Baloise-Hauptsitz am Aeschengraben in Basel nötige Zonenänderung und den Bebauungsplan am Dienstag bewilligt. Gestritten wurde nicht um das 90 Meter hohe Hochhaus, sondern um Parkplätze. Die Bürgerlichen setzten sich durch.

Die nutzungsplanerischen Beschlüsse sind Voraussetzung zur Umgestaltung des Areals zwischen Aeschengraben, Nauenstrasse und Parkweg. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) war durchgeführt worden. Im Parlament wurden die Pläne reihum als städtebaulicher Gewinn gelobt; auch das vorgesehene Hochhaus stehe dort richtig.

SP und Grünes Bündnis monierten aber, insgesamt habe schon das heutige Baloise-Ensemble samt der nicht im Plangebiet liegenden Parzelle nebenan mehr Parkplätze als das aktuelle Recht vorsehe, vor allem angesichts der optimalen ÖV-Erschliessung am Bahnhof. Sie wollten geplante 60 zusätzliche Parkplätze für das grössere Hotel nicht zulassen.

Parkplatz-Hickhack

Die Bürgerlichen konterten mit der Bedeutung des Baloise-Konzerns und eines Hotels an jenem Standort. Die Parkplatz-Kritik sei „kleinlich“, sagte etwa die LDP. Ohne die 60 neuen Parkplätze sei das Hotel gefährdet, hiess es mit Verweis auf die Pächter-Suche.

Bürgerliche Vorwürfe, die Parkplatzzahl zu reduzieren gefährde die Rechtssicherheit, konterte das Grüne Bündnis mit der wohl genügenden Gesamtzahl von insgesamt 448 Parkplätzen der Baloise – 300 nebenan und weiterhin 148 auf der Planparzelle. Der Änderungsantrag sichere folglich den Bestand.

Baudirektor Hans-Peter Wessels (SP) riet davon ab, mit dem Antrag über die Vorgaben der strengen Parkplatzverordnung hinaus die Platzzahl zu beschränken. Der linke Antrag wurde nach anderthalbstündiger Debatte mit 47 zu 43 Stimmen bei drei Enthaltungen abgelehnt. Die Vorlage wurde schliesslich mit 82 gegen sechs Stimmen gutgeheissen.

Alles aufs Mal bauen

Der Versicherungskonzern Baloise will mit dem 200-Millionen-Projekt nach Plänen der Basler Architekten Miller& Maranta bestehende Gebäude ersetzen, darunter auch das heutige Hotel „Hilton“. Entstehen sollen drei neue Bauten und ein öffentlicher Platz an der dem Centralbahnplatz zugewandten Ecke, wo heute das „Hilton“ steht.

Einer der neuen Baukörper ist ein Hochhaus, das nach früheren Angaben der Baloise 87 Meter hoch werden soll. Dieses soll ein neues Hotel – künftig eines der „Mövenpick“-Kette – sowie Konferenz- und Büroräume beherbergen und bis Anfang 2017 stehen.

Die Bürogebäude am Parkweg sollen ferner durch zwei neue Bauten ersetzt werden. Insgesamt sollen mit dem Gesamtvorhaben rund 600 Arbeitsplätze für die Baloise, das neue Businesshotel und 15’000 Quadratmeter Büro- und Verkaufsflächen entstehen.

Entgegen einer früheren Etappierungs-Ankündigung sollen laut dem Sprecher der vorberatenden Kommission alle Gebäude gleichzeitig gebaut werden. Hotelgästen wollten die Investoren doch lieber keinen Baulärm zumuten.

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