Grosser Rat bewilligt Theatersubvention ohne Kürzung

Das Theater Basel wird vom Kanton Basel-Stadt in den kommenden vier Spielzeiten mit je rund 40 Millionen Franken unterstützt. Der Grosse Rat hat am Mittwoch der Theatersubvention in der von der Regierung beantragten Höhe zugestimmt. Ein Kürzungsantrag aus dem bürgerlichen Lager wurde abgelehnt.

Bringt neuen Schwung ins Haus: Andreas Beck, der neue Direktor des Theater Basel

(Bild: Clemens Fabry)

Das Theater Basel wird vom Kanton Basel-Stadt in den kommenden vier Spielzeiten mit je rund 40 Millionen Franken unterstützt. Der Grosse Rat hat am Mittwoch der Theatersubvention in der von der Regierung beantragten Höhe zugestimmt. Ein Kürzungsantrag aus dem bürgerlichen Lager wurde abgelehnt.

Mit dem Entscheid des Grossen Rats kann der neue Intendant Andreas Beck die Leitung des grössten Schweizer Dreispartenhauses ohne Sparauftrag übernehmen. Der Grosse Rat bewilligte die rund 161 Millionen Franken für die Spielzeiten 2015/16 bis 2018/19 mit 73 gegen 10 Stimmen bei 4 Enthaltungen.

Streichung der «Strukturmillion» abgelehnt

Die Theatersubvention war im Grundsatz unbestritten. FDP, LDP und SVP beantragten jedoch, dass ein Strukturbeitrag von jährlich 1 Million Franken nur noch für die kommenden zwei Spielzeiten gewährt und danach gestrichen wird. Dieser Antrag wurde mit 48 gegen 36 Stimmen bei 3 Enthaltung verworfen. 

Eingeführt hatte Basel-Stadt diesen Strukturbeitrag 2011 nach dem Volks-Nein im Kanton Baselland zu einer höheren Theatersubvention. Mit dem zusätzlichen Geld sollte ein Loch in der Theaterkasse gestopft werden. Die drei bürgerlichen Parteien verstanden es als falsches Signal gegenüber Baselland, diese Million nun einfach in die ordentliche Subvention zu integrieren.

«Knausriger» Nachbarkanton

Gegen die Subventionskürzung machten sich dagegen alle übrigen Parteien stark. Das Theater dürfe nicht für die Knausrigkeit des Kantons Baselland bestraft werden, sagte etwa die Sprecherin der CVP. Sie wolle sich das Theater nicht durch den provinziellen Kanton Baselland verderben und sich von diesem die Kulturpolitik diktieren lassen, sagte die Votantin der GLP.

Regierungspräsident Guy Morin sagte, dass mit Baselland weiterhin über die Abgeltung der Kulturleistungen von überregionaler Bedeutung verhandelt werden müsse. Solche Abgeltungen seien nicht freiwillig, sondern in der Bundesverfassung vorgesehen. Es gehe zudem nicht nur ums Theater, sondern auch um andere Institutionen.

Die Diskussion mit dem Nachbarkanton werde aber langwierig, hielt Morin fest. Ihm schwebt ein vertraglich geregelter Ausgleich vor, wie er auch in den Ostschweizer Kantonen oder in der Innerschweiz mit Zürich bestehe. Das Theater brauche aber jetzt stabile Verhältnisse und dürfe nicht in Geiselhaft für die Partnerschaftsdiskussionen mit Baselland genommen werden.

In der Debatte um die Theatersubvention wurden auch grosse Hoffnungen in einen Neuanfang mit dem neuen Intendanten gesetzt. Andreas Beck wolle nicht ein elitäres Theater machen, sondern ein Theater für die breite Bevölkerung, versicherte der für die Kultur zuständige Regierungspräsident.

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