Es ist ein wunderbares Instrument, das Hooligan-Konkordat. Wie mächtig es sein kann, wenn es richtig angewendet wird, beweist die Neuenburger Polizei, die es tatsächlich geschafft hat, die Fanreise des FC Aarau zu verhindern.
Ja, ich gebe es zu. Hier bei der TagesWoche sind wir immer sehr kritisch mit dem Hooligan-Konkordat umgesprungen. Aber das war, bevor uns bewusst war, welch wunderbares Instrument diese Vereinbarung der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) tatsächlich ist.
Zum Glück hat uns die Neuenburger Polizei die Augen geöffnet. Vor dem Hochrisiko-Spiel zwischen dem 1.-Ligisten Neuchâtel Xamax und dem FC Aarau in der ersten Hauptrunde des Schweizer Cup reagierte sie. Und wie!
Um dem Aarauer Mob zu begegnen, zog die Polizei alle Register. Für die Aarauer Fans wurde vorgeschrieben: Die Anreise nur mit Bus, Ausweispflicht für alle Reisenden des Fanbusses, keine Erlaubnis auf der Reise zwischen Aarau und Neuchâtel den Bus zu verlassen, Polizeieskorte für den Bus – und natürlich die sofortige Rückreise ohne Zwischenhalt nach dem Spiel.
Viel Wohlwollen in Aarau
Das hat gewirkt. Und wie! Der FC Aarau erklärte am Freitag, es werde aufgrund der Auflagen gar keine offizielle Fanreise geben. Auf der Maladière wird der Gästesektor wohl geschlossen bleiben.
Ein riesiger Erfolg für das Konkordat! Denn wenn nun doch noch Aarauer nach Neuenburg reisen, dann müssen sie individuell anreisen. Das macht die Arbeit der Polizei sicher viel einfacher. Und da der Gästesektor gesperrt ist, werden sich die FCA-Anhänger wunderbar mit den Xamax-Fans vermischen. Stadiondienste dieser Welt träumen von solch traumhaft ungeordneten Zuständen.
In Aarau wurde die konsequente Haltung der Neuenburger Polizisten übrigens mit sehr viel Wohlwollen aufgenommen, wie dieser Blog-Beitrag des Pressesprechers des FC Aarau beweist.
Wir freuen uns auf weitere Konkordats-Erfolge. Und wie!