Grosses Interesse am Felsenkeller der Alkoholverwaltung

Die Schweiz hat im Zweiten Weltkrieg eifrig Löcher in die Berge gebohrt – nicht nur für ihr Reduit. Im luzernischen Schachen wurde ein Stollen für Alkohol in den Felsen geschlagen. Gegen 700 Personen besichtigten am Samstag den Felsenkeller, auf Einladung der Alkoholverwaltung.

Fässer mit Ethanol im Alkohollager der Schweizerischen Alkoholverwaltung in Schachen LU (Bild: sda)

Die Schweiz hat im Zweiten Weltkrieg eifrig Löcher in die Berge gebohrt – nicht nur für ihr Reduit. Im luzernischen Schachen wurde ein Stollen für Alkohol in den Felsen geschlagen. Gegen 700 Personen besichtigten am Samstag den Felsenkeller, auf Einladung der Alkoholverwaltung.

Gleich zwei Anlässe ergänzten sich am Samstag: Einerseits der Tag des Denkmals, der in diesem Jahr unter dem Titel „Stein und Beton“ steht, und anderseits das 125-jährige Bestehen der Eidgenössischen Alkoholverwaltung (EAV). Das Alkohollager in Schachen bot dazu optimalen Anschauungsunterricht.

Dies umso mehr, als die EAV-Tochter Alcosuisse, die das Lager betreibt, ein attraktives Programm anbot: eine Ausstellung zur Geschichte des Lagerbetriebs, einen Rundgang durch ein Geflecht aus Röhren und Tunnels, Fahrten mit einer Rangierlok aus dem Jahre 1941 und – als krönenden Abschluss – eine Spirituosen-Degustation.

Laut EAV-Mediensprecher Nicolas Rion war das Interesse am Tag der offenen Türo sehr gross. Für die gegen 700 Besucher wurden 20 Führungen in den Felsenstollen durchgeführt. Und auch von der Degustationsmöglichkeit wurde rege Gebrauch gemacht. Gegen Entgelt durften die Gäste verschiedene Schweizer „Schnäpse“ probieren.

Noch zwei Alkohollager in der Schweiz

Die geologischen Verhältnisse und auch die gute Erreichbarkeit per Schiene und Strasse gaben 1941 den Ausschlag für den Bau der beiden Felsstollen im Emmenberg, im Tal der Kleinen Emme zwischen Wolhusen und Malters. Insgesamt 24 Tanks mit einem Volumen von 48’000 Hektoliter umfasst diese Anlage – neben der Abfüllhalle bei der SBB-Station Schachen.

Die EAV hatte ursprünglich mehrere Lager; noch zu Beginn der neunziger Jahre waren es vier. Heute unterhält Alcosuisse zwei Betriebe in Delsberg JU und Schachen mit einer Kapazität von total 388’000 Hektoliter Alkohol (Ethanol). In Schachen sind es 158’000 Hektoliter – 48’000 in den Felsstollen und 110’000 in den 14 Tanks des 1973 erstellten Aussenlagers.

Alcosuisse ist seit 1998 ein weitgehend unabhängiges Profitcenter der EAV mit Importmonopol für Alkohol. Es versorgt die Schweizer Wirtschaft jährlich mit rund 450’000 Hektoliter Alkohol. Die verschiedenen Qualitäten werden unter anderem benötigt für Medikamente, Kosmetik, Lösungsmittel, Lebensmittel und selbstverständlich auch für Spirituosen.

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