In Nordeuropa hat ein grossangelegtes Manöver von NATO-Mitgliedern und den nicht zur Allianz gehörenden Streitkräften Schwedens, Finnlands und der Schweiz begonnen.
An der Übung der Luftstreitkräfte seien 3600 Soldaten aus neun Ländern beteiligt, teilte die schwedische Armee am Montag mit. Es seien 115 Kampfflugzeuge im Einsatz. Die Militärübung dauert bis zum 4. Juni.
Die Schweizer Luftwaffe ist mit einer rund 60-köpfigen Delegation an der multinationalen Luftverteidigungsübung «Arctic Challenge Exercise (ACE 2015)» vertreten, wie sie in einem Communiqué mitteilte. Darunter befinden sich rund 15 Piloten und 45 Angehörige der Bodenmannschaft sowie Fachspezialisten. Acht Schweizer F/A-18-Kampfjets wurden für das Training nach Nordschweden abdetachiert.
Bei dem Manöver werden Militärstützpunkte in Schweden, Finnland und Norwegen genutzt. Offiziell soll eine UNO-Friedensmission geprobt werden. «Wir gewährleisten unsere Sicherheit zusammen mit anderen, und das bedeutet, dass wir zusammen trainieren müssen», erklärte Carl-Johan Edström von der schwedischen Luftwaffe.
Laut der Schweizer Luftwaffe bildet ein Memorandum of Understanding vom Juni 2002 zwischen Schweden und der Schweiz die rechtliche Grundlage für die Teilnahme an der multinationalen Übung.
Putin ordnet Luftwaffen-Manöver an
Das Manöver fällt in eine Zeit starker Spannungen in der Region. Die nordeuropäischen Staaten registrierten in den vergangenen Monaten erhöhte Aktivitäten der russischen Luftwaffe vor ihren Landesgrenzen. Russlands Aktivitäten werden wegen des Konflikts in der Ostukraine mit Argwohn betrachtet.
Der russische Präsident und Oberbefehlshaber Wladimir Putin hat indessen überraschend ein unangekündigtes Luftwaffen-Manöver angeordnet. Dies teilte Verteidigungsminister Sergej Schoigu mit.
Bis Donnerstag sollen rund 12’000 Soldaten und 250 Kampfflugzeuge im Uralgebiet und in Sibirien die Verteidigung gegen feindliche Luftangriffe üben. Langstreckenbomber sollen zudem Raketenbeschuss von Zielen am Boden trainieren.
Russland hatte in den vergangenen Monaten verstärkt die Gefechtsbereitschaft der Streitkräfte geprüft. Das Verteidigungsbündnis NATO sieht darin eine Provokation angesichts der Spannungen zwischen Russland und dem Westen wegen der Ukraine-Krise.