Prinz Charles und Camilla haben während ihres Neuseeland-Besuchs eine ungewohnte Überraschung erlebt: Sie wurden beide von einer übereifrigen Anhängerin geküsst.
Bevor die Sicherheitsleute einschreiten konnten, griff sich die 69-jährige sechsfache Grossmutter Lesley Hayde zuerst den britischen Thronfolger und drückte ihm einen beherzten Kuss auf die Wange und danach seiner Frau Camilla. Erst dann wurde sie von den Leibwächtern weggezogen.
Sie habe vor dem Bahnhof von Dunedin auf das Thronfolgerpaar gewartet, berichtete Hayde anschliessend den Medien. «Als er herauskam, rief ich: ‚Gib uns einen Kuss, Charlie’». Zu ihrer Überraschung sei der 66-jährige Prinz auf sie zugekommen und habe ihr gesagt, er wisse nicht, ob sie das tun sollten – da sei sie einfach zur Tat geschritten.
Nach einem zweiten Kuss für Camilla seien die Sicherheitskräfte eingeschritten. Sie habe erst befürchtet, sie müsste für ihre ungebührliche Tat ins Gefängnis, doch sei nichts geschehen, sagte Hayde.
Umso mehr freute sie sich danach über ihren Überraschungscoup: «Das war grossartig», sagte sie. Sie habe ihren Prinzen geküsst und sei «nicht in einen Frosch verwandelt worden».
Woll-Initiative von Charles
Prinz Charles hatte zuvor im feinen Nadelstreifen aus neuseeländischer Wolle eine seiner eigenen Natur- und Umweltinitiativen gefeiert. Zusammen mit dem britischen Thronfolger kam im Tawa-College in der Hauptstadt Wellington am Donnerstag ein mobiler Woll-Schuppen an.
Darin sollen Schüler die Vorzüge von Naturfasern und deren Verarbeitung kennenlernen. Der Woll-Schuppen geht auf das Projekt Woll-Initiative zurück, die Prinz Charles vor fünf Jahren ins Leben gerufen hatte.
Die Schüler im Tawa-College begrüssten den Prinzen mit einem zünftigen Haka, dem legendären neuseeländischen Begrüssungstanz mit viel Geschrei und rausgestreckten Zungen. Charles Frau Camilla war separat unterwegs. Sie besuchte die Tanz- und Schauspielschule Te Whaea.
Charles will den Weltmeistern gratulieren
Der Neuseeland-Besuch von Charles und Camilla steht im Schatten der neuseeländischen Rugby-Weltmeister. Diese touren mit Siegesparaden durch ihre Heimat und die Neuseeländer haben in ihrem Siegestaumel kaum Augen für anderes.
Prinz Charles hatte nun eine Idee: Der britische Thronfolger wolle den Sportlern am Freitag in Wellington persönlich gratulieren, sagte Regierungschef John Key am Donnerstag. Eigentlich war der Termin als Ruhetag im royalen Kalender vorgesehen.