Die zuständigen Basler Grossratskommissionen unterstützen den Bebauungsplan mit dem umstrittenen 60-Meter-Turm für das neue Klinikum 2 des Kantonsspitals. An dessen Lage am Rande der Altstadt hatte sich Kritik entzündet. Die Kommissionen fällten ihre Entscheide jedoch ohne Gegenstimme.
Die Bau- und Raumplanungskommission (BRK) des Grossen Rats unterstützt den von der Regierung vorgelegten Bebauungsplan für das Areal des Basler Universitätsspitals (USB) ohne Gegenstimme und bei einer Enthaltung, wie aus ihrem am Dienstag veröffentlichten Bericht hervorgeht. Die Gesundheits- und Sozialkommission (GSK) ist zudem einstimmig dafür.
Für das Klinikum 2 ist im Plan gemäss dem Siegerprojekt eines Architektenwettbewerbs ein knapp 60 Meter hoher Turm im Spitalgarten vorgesehen. Das Hochhaus am Rande der historischen Altstadt verändere die Stadtsilhouette vor allem vom Kleinbasel her gesehen und bringe «aus städtebaulicher Sicht in der Fernwirkung eine gewisse Verschlechterung», räumen die Kommissionen ein.
Trotzdem unterstützten sie aber die geplante Weiterentwicklung und Verdichtung des USB am historisch gewachsenen Standort, halten die zwei Kommissionen in einer Mitteilung fest. Dies vermeide Doppelspurigkeiten, wie sie bei einer Dezentralisierung entstünden, und wahre mit der Nachbarschaft zur medizinischen Fakultät die Nähe zur Lehre und Forschung.
Ausserdem sei das USB Zentrumsspital der Region; die zentrale Lage garantiere Patienten und Besuchern eine gute Erreichbarkeit. Die Baudenkmäler in der Nähe des USB würden vom Neubau zudem nicht stärker beeinträchtigt als von den bestehenden Spitalbauten.
Laut Kritikern verpasste Chance
Das bestehende Klinikum 2 liegt so nahe am Rande der Altstadt, dass seine wuchtige Fassade die Dächer der historischen Häuserzeile am Rheinufer überragt. Daran stossen sich viele in Basel seit Jahren. Der Plan, nun einen 20 Meter höheren Turm zu bauen, wird darum als verpasste Chance beklagt, eine krasse Bausünde zu korrigieren.
In ihrem Bericht von 2012 zum benachbarten Campus Schällemätteli hatte zudem noch die BRK selbst das dort geplante Hochhaus in der «Fernwirkung bestenfalls als erträglich» bezeichnet. Es könne zudem «keinesfalls als Präjudiz für den Bau eines weiteren Hochhauses auf dem Areal des Universitätsspitals verstanden werden».