Der südkoreanische Sektenführer Sun Myung Moon ist tot. Das berichtete die von Moon gegründete „Washington Times“ am Sonntag. Der selbst ernannte Messias und Gründer der Vereinigungskirche erlag nach Berichten von südkoreanischen Kirchenführern im Alter von 92 Jahren den Folgen einer Lungenentzündung.
Moon sei am Montag um 2 Uhr (Ortszeit) im Kreise seiner Familie, Freunde und Anhänger in seiner Heimat Südkorea gestorben, so das Blatt. Er und andere Mitglieder der Vereinigungskirche hatten die Zeitung 1982 als konservative Alternative zur „Washington Post“ gegründet.
Moon war Mitte August nach einer Lungenentzündung bewusstlos in ein Spital in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul eingeliefert worden. Am Freitag deutete die Sekte an, dass ihr Anführer bald sterben würde.
Moon hatte die Sekte 1954 in Südkorea gegründet. Sie ist eine der bedeutendsten religiösen Gemeinschaften der Welt. Rund drei Millionen Anhänger bekennen sich zu der Bewegung, die nach eigenen Angaben in rund 200 Ländern missionarisch tätig ist.
Für seine Kritiker war Moon ein Verführer, der es über seine religiösen Aktivitäten hinaus dank eines ausgeprägten Geschäftssinns und einer ergebenen Gefolgschaft zum Milliardär gebracht hatte.
Furore machte er mit seinen spektakulären Massenhochzeiten. Bei den sogenannten Blessings (Segnungen) erteilte er in Stadien und per Satellit tausenden Paaren rund um den Globus seinen Segen.